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Donnerstag, 29. Dezember 2011

Aura

Er hat es geschafft. Obwohl ich es schon fast nicht mehr geglaubt habe. Kool Savas ist mit seinem neuen Album Aura zurück in den Hip-Hop-Himmel geklettert, um sich mit der Bescheidenheit eines Monarchen direkt wieder auf dem Thron niederzulassen. KKS zeigt mit diesem Album eindrucksvoll warum er noch immer der King of Rap ist, und warum guter Rap eben nicht concius sein muss. Die Backpackerfraktion zückt in diesem Moment wahrscheinlich schon die Öko-Kullis samt Recycling-Papier, um ein paar moralisch polarisierende Luftbläschen zu entgegnen. Aber mal ehrlich Leute, muss ein musikalisches Action-Feuerwerk aus der Feder des menschlichen Instruments Savas wirklich tiefgründig sein? Stellt ihr diesen Anspruch an jede Form von Musik, die eure Ohren erreicht? Ok ich gebe zu, auch ich höre gerne politisch relevante Musik und vor Philosophie triefende Texte, aber will man wirklich immer einem entspannenden harmonischen Bachgeplätscher lauschen, wenn man einen Orkan haben kann? Die Welt nur zu verstehen ist zu wenig, sie ändern zu wollen ist gut, aber sie zu ficken ist notwendig! Darüber täuscht auch kein orchestraler Studiosound hinweg.
Die Aura bleibt.  
Lutsch mein Schwanz.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Und sonst so?


Wursttoast

Ich bin neu eingezogen und da liegt diese Wurst im Kühlschrank. Wurst an sich ist schon mal nicht schlecht. Eine Woche lang auf Wurst verzichten oder eine Woche lang nicht Scheißen? Ich weiss ziemlich sicher, dass ich beides nicht könnte. Jedenfalls liegt da diese verfickte Wurst. Wenn ich den Kühlschrank aufmache, lacht sie mich an. Wenn ich die Tür schließe und sie wieder aufmache, liegt die Wurst immer noch da. Dann mache ich die Tür zu, will gerade raus gehen und denke plötzlich an Jörn. Der Typ ist mein neuer Mitbewohner. Und dem gehört die Wurst aus dem Kühlschrank.

Wie sie da unverschämt rumliegt, im obersten Fach; direkt hinter Lisas Toastbrot. Lisa ist meine Mitbewohnerin. Lisa legt ihr Toastbrot in den Kühlschrank.
Lisa macht Yoga und hasst Würste. Ziemlich bescheuert, denke ich. Und dann denke ich: warum nicht? Ich ziehe die Kühlschranktür auf und greife nach der Wurst. Ich öffne das Toastbrot und benutze Lisas Toaster. Beim Anschneiden der frischen Wurst zögere ich kurz und scheiße dann drauf: ich schneide mir einen großen Batzen zurecht. Weil es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass sich Lisa ebenfalls ein fettes Stück von Jörns Wurst reindrückt, vergewaltige ich das Vegetarier-Toast mit Jörns totem Tier. Schmeckt ganz okay; ist halt ne Wurst auf Toast.

Danach schneide ich mir ein zweites Stück ab und lege mich pennen, nachdem ich mir das Stück von der Wurst reingedrückt hab. Darauf geschissen was irgendwer sagen könnte wegen der Fleischwurst. Jörn frisst eh zu viel Wurst und Lisa scheißt aus Überzeugung drauf. So wie ich.

Am nächsten Morgen stehe ich dann auf. Kurz nach dem Aufstehen denke ich nie über Würste nach, weil ich früh morgens eigentlich keinen Hunger hab. Der erste Gedanke treibt mich dann ins Bad, wo ich mir mit meiner Zahnbürste die Mundfäule wegschrubbe. Weil es irgendwie komisch schmeckt und Jörn schon aus dem Haus ist, denke ich als nächstes an die Wurst. Jetzt ne schöne Kippe mit Wurst und damit vor den Fernseher. Fernsehen und Wurst – auch nicht schlecht.

Lisa schläft mal wieder mit Manuel. Lisa hat also ihren Fickkumpel da. Und ich hab die Wurst. Deshalb mache ich erst mal die Glotze an. Frühstücksfernsehen, aha. Da hält mich nix und schon stehe ich vor dem Kühlschrank. All die lächerlichen Bildchen und Aufkleber auf dem Kühlschrank haben mir gar nichts zu sagen. „Vegan is sexy!“ steht da. Lisa hat vor kurzem das Bad geputzt und Jörn die Küche. Sowas steht auch da. Lisa, haha, diese bekloppte Wurstfaschistin. Und bei Jörn denk ich eh nur an Wurst oder muss
gähnen.

Zum Glück kann so ein Kühlschrank über den Inhalt hinwegtäuschen und so liegt die Wurst als ich hineingucke an ihrem rechtmäßigen Platz: ganz oben und recht frisch. Als ich gähne, denke ich sofort an Jörn, der mir wegen seiner blöden Wurst auf den Sack gehen könnte: „Das is meine Wurst. Du hättest ja wenigstens mal fragen können!“
Scheiß auf dich Jörn, das dunkle Stück am Anschnitt magst du doch eh nicht. Also schneide ich mir ein großzügiges Stück ab und scheiß drauf was Jörn sagt.

Ich weiß noch, dass das eine Weile so weiterging. Jörn hat dann irgendwann drauf geschissen und ne neue Wurst gekauft.

Freitag, 23. Dezember 2011

Der letzte Scheiß

Rauchend sitzt er auf der Schüssel. Mit den Ellenbogen stützt er sich auf seinen Knien ab. Er starrt an die weiße Wand. Dann drückt er die Kippe aus, atmet tief durch und greift zur Papierrolle. Eins, zwei, drei Blatt, einmal falten und wischen... Sein Mittelfinger durchbricht das zweilagige Scheißpapier. „Scheiße“, zu viel Druck und zu wenig Lagen. Er zündet sich ne Kippe an. Nach zwei Zügen legt er sie beiseite. Den Scheißfinger wischt er am Handtuch ab, riecht dran und greift wieder zur Rolle. Eins, zwei, drei, einmal falten, diesmal mit weniger Druck beim wischen. Das Papier hält. Aber es klebt richtig viel Scheiße dran. „Scheiße“, sagt er, wirft das Papier in die Schüssel und zieht an seiner Zigarette. Dann greift er wieder zur Papierrolle. Eins, zwei, drei, einmal falten. Das Papier hält. Doch es klebt immer noch massig Scheiße dran. „Kacke“, denkt er sich, legt das Papier beiseite. Er zieht noch einmal kräftig an seiner Kippe und wirft sie ins Klo. Dann reißt er hastig an der Papierrolle: Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht ... packt den Papierhaufen mit beiden Händen und knüllt ihn zusammen. Dann wischt er sich wie ein Besessener den Arsch ab: Eins. Zwei, drei, vier, fünf. Und es schmiert immer noch. Mit der anderen Hand tastet er nach seiner Kippe aber streift nur das Klopapier mit viel Kacke dran. „Scheiße“, sagt er, „mir reichts.“ Er wirft das Knäuel ins Klo, zieht an der Spülung und wäscht sich die Hände mit Wasser. Wütend reißt er die Tür auf, denn er weiss jetzt schon, dass er gleich nochmal zum Nachputz antreten muss. Dann steigt er ins Bett zu seiner Süßen und kuschelt sich an ihren fetten Arsch. Sie ist schon wieder eingeschlafen. Ach du Scheiße...

Montag, 19. Dezember 2011

Schlag_Zeilen

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++++CNN berichtet: "Kim Jong was ill" ++++ 

++++ Atomfrage: Kim Jong-il steigt aus ++++ 

++++ Rechtschreibschwäche (?): Kim Jong lässt Diktat sausen ++++ 

++++ Neue Erkenntnis: "Highway to Hell" ist eigentlich "Railroad" ++++  

++++ Skandal: "Großer Nachfolger" des "Großen Diktators" nur 1,54m "groß" ++++

++++ Überraschend: Sechs Jahre alter Song stürmt Koreas Charts:  http://alturl.com/r5fza ++++ 

++++ Erstaunlich: Kim Jong Un parteiisch ++++  

++++Weniger Arbeit für Berater: Kim Jong Un belehrbar ++++

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++++ Fader Nachgeschmack: Kim Jongs Tod in aller Munde ++++

++++ Suppe leer: Kim Jong-Il gibt Löffel ab ++++

++++ Alte Tradition: Kim Jong Il beißt für Machtwechsel in Gras ++++

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Ein Land trauert: Rumpelstilzchen bei lebendigem Leib gestorben!


Die Menschen in Nordkorea sind fassungslos: Gestern tanzte ihr Chefe noch wütend ums Feuer und heute liegt er bereits steif und in Klopapier eingewickelt im endgültigen Sarg. Was viele nicht wissen: Rumpelstilzchen war Choleriker und alkoholabhängig, weshalb er ständig mit Atomwaffen drohte. Seine „Achse des Bösen“ zusammen mit Irak und Iran, hielt die westliche Welt jahrelang in höchster Alarmbereitschaft.

Nicht nur aufgrund des Alkoholverbots im eigenen Land und seiner Leidenschaft zur Flasche bleibt der „Führer“ eine ambivalente Persönlichkeit – auch jetzt noch. Rumpelstilzchen überzeugte stets als kühler Stratege und Planer, der abgebrüht wie selten einer zu verhandeln wusste und abgeschottet von der Welt eine gut ausgerüstete Militärdiktatur erschuf. Das Land bezeichnet sich selbst zwar als „Volksrepublik“, ist aber wie kein anderes durchsetzt mit schiesswütigen Alkoholikern und NordkoreanerInnen.

Vor seinem plötzlichen Tod durch Explosion soll der Diktator folgende Worte an seinen Sohn und Nachfolger Kim Jong-Un gerichtet haben: „Heute back ich, morgen brau ich,übermorgen hol ich der Königin ihr Kind; ach, wie gut dass niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß!“ Was er damit meinte, ist bis dato unklar. Weder gibt es in Nordkorea eine Königin, noch hätte diese ein Kind. Und wer heißt eigentlich Kim Jong-Un? Was bleibt ist ein Land, das in unendlicher Trauer um seinen geliebten Herrscher noch tiefer ins Glas guckt als sonst. Die Erinnerung lebt: Rumpelstilzchen ging wie es auf diese Welt kam – richtig aggro.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Willkommen im Theater

Hallo, ich bin dann mal wieder so weit. Mir platzt mal wieder der Kragen. Im Angesicht von "Rechtsterrorismus und NPD-Verbot", "Rechtsterrorismus und Vorratsdatenspeicherung" und "Terrorismus sowieso und überall", schwillt und pocht meine Halsschlagader mit einer solch hohen Frequenz, dass sich beim täglichen Medienkonsum kindliches Staunen und übler Kotzreiz die Klinke in die Hand drücken. Besser noch: gute Nacht sagen. So glas- und kristall- und sonnenklar wie Guttenbergs "Finte" mit neuer Sturmfrisur und ohne Brillennase anzusehen ist, so überdeutlich entlarven sich die aktuellen Diskutanten über den "Rechtsextremismus" als große, dicke Matschbirnen selbst - und das ohne unser Zutun in Form von angemessener Gummistiefeltrampelei auf eben diesen Mußhirnen. Und das ist ziemlich schade! Nicht nur der Sauerei halber, sondern besonders aufgrund der fehlenden Weitsicht dahingehend, was hier zur Zeit unter dem Pop-Thema "Rechtsterrorismus" überhaupt an Pampelmuse diskutiert, entschuldigung, rumgerotzt wird.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Alkohol


Holzig pocht es unter den Füßen
Dort ein Loch, hier ein Spalt.
Der Gang wird unterbrochen,
hier ein Blick, nach unten – zurück.

Vergangenes schlummert dort unten,
wiegt sich im Verborgenen und kommt,
kommt wenn die Zeit steht.
Steht wenn heute Verlangen ist.

Eine Lust auf das was war,
was verpasst, geblockt, verdacht wurde.
verdammt, hart, vergessen, ausgekramt.
Vergangen und doch ganz klar - der Blick zurück.

Montag, 28. November 2011

Krieg und Ich

Es gibt Menschen die Gutes tun
und Menschen die Schlechtes tun.
Es gibt Mörder, es gibt Retter,
wir kennen Kriegslust und schauriges Schlachten,
wir kennen Mitleid und Liebe.

Im sülzigen Suff ist alles gut,
betäubt taumeln wir, angeschossen hoffen wir.
Im Schützengraben liegen wir.
Der Stahlhelm drückt an die Schläfen
und granatartig splittern die Gedanken ins Feld.
In alle Richtungen zerstreut, wird Schlechtes zu Gutem,
und das Gute, das bleibt
bleibt nur für den Augenblick.

Erst am nächsten Tag ist es dann schlechter als sonst.
So schlecht das Gewissen über die Flucht in den Graben.
Der Giftkampf im Kopf über den Sprung ins Schlachtfeld,
die Pistole an der Schläfe gleicht dem Mord,
der Marsch in den Kampf bedeutet Überleben.

Egal ob Kampf oder Flucht,
alles dreht sich ums Ich.
Krieg folgt auf Frieden
und Krieg ist immer Schrecken und Liebe,
Furcht und Mut zugleich.
Denn Krieg ist Friede für mich.

Einen Augenblick der Ruhe,
der Ruhe vor mir selbst,
vor Sinngewehren und Worthülsen,
vor zerstörerischen und halb verreckten Floskeln,
vor guten und schlechten Menschen,
vor Ich-Soldaten in Camouflage.

Es gibt Menschen die Gutes tun
und viele tun gutes.
Es gibt Menschen die Schlechtes tun
und viele tun schlechtes.

Ich töte für mich
und ich liebe für mich,
ich kämpfe und fliehe für mich
und alle tun es für sich.

Dienstag, 22. November 2011

Nix für kleine Welpen



Lange Stulpen und rasierte Beine,
Harte Jungs mit Sack an Leine.
Oh stumpfes gegröle und Bierbongmassaker,
Nutella, Nivea und Peer Mertesacker.

Die deutschen Jungs sind deutscher als alle,
Von München nach Zwickau mit Wurst und Krawalle.
Der eine Integrationsmann, der andre Schweinsteiger,
ab und zu mal nen Kopfball oder nen Tritt in die Eier.

So kicken sie bald in Zweitausendzwölfzehn,
unten im Kabinengang sitzt Lahm auf dem Töpfchen.

Die Hunde verbrannt, es schmoren die Felle,
Sport ist wieder Mord und herrlich brutzelt der Welpe.

Der Gewinner heißt Philipp und wichtig sein Fall:
Lahms großes Häufchen im Stadion,
es lebe der Fußball!

Mittwoch, 16. November 2011

Occupy Schrebergarten

Und sie demonstrieren wieder,
clevre Sprüche, fesche Lieder:
"Nehmt uns nicht die Bildung weg!"
auf Kommando angeeckt.

Bildungsstreik ist wieder da,
Kasperl tritratralala.
Kommt der Sepp mit "Bildung für alle"
gibts im Audimax Krawalle.

Aufgepasst, denkt Tante Käthe,
Machen wir ne eigne Fete.
Occupien wir doch den Garten,
wo wir uns an Möhren laben.

Und so kommt nach Castrop Rauxel,
aus Amerika, was glaubste?
Occupy den Schrebergarten,
Zizek diesmal nicht geladen.

Montag, 14. November 2011

Keine Kinder mehr


Es ist viel zu spät.
Der Zeitpunkt verpasst, der Weg ist versperrt.
Zurück hält mich nichts mehr, es geht nur noch voran.

Viele Wege führen zum Ziel,
anfangs neblig und niemals abgeschlossen.
Eintausend Wege führen zum Ziel.
Eintausend Entscheidungen bestimmen den Weg.

Die Kunst des Kindes verloren,
mit freien Augen freie Wege zu gehen,
steuern wir auf geteerten Straßen,
können nur vor, zurück, links und rechts.
Können selten dazwischen.

Den Weg fest vor Augen,
müssen wir ihn nur sehen.
Die Herrscher im Nacken,
müssen wir ihnen nur folgen.
Verletzbar und nackt stehen wir da,
wie Kinder, die ihre Kunst vermissen.

Samstag, 12. November 2011

Im Jutesack n Sixerpack

English sprechen tut schwer Not
Sonst verstehst ihn nich, den Hipster-Kot.
Selbst Schwaben angelsächseln
Wennse zum hipster mode wechseln.

Hut ist Muss, Asi-Brille sowieso
Man diskutiert auch uffm Klo
Üba Kunst, Kapital und Kokain
Und wie man sich hat anzuziehn.

Isset nich vintage, isset nich en vogue!
Obwohl mans selbst ma trug,
Damals, als man nach Berlin zuzog.
Und, Schwupps, sitzt man uffm Hipsterzug.

Sich abzuheben is alladings schwer
Die Masse zieht andauand hintaher
Deshalb, meen Jott, det is so leicht
Macht allet gleich, macht allet gleich

Und doch janz andas, individuell.
Sneakers, Leggins, Mantel aus Fell
Im Jutesack n Sixerpack.

Doch die Hippen von Heut, so is dit numa
Die gabs schon Anno-Dazumal:
Wie der Herr, sos Gescherr.

Iss eena Hipp, wollns alle sein
Du intahprätiehst da viel zuville rein.
Kunst kann jeder Spacken,
lässig uff de Leinwand kacken.

Doch wer janz intellektuell
daherpalavert und erzählt,
Von PiPaPo undTralala
dem gloobste all dit BlaBlaBla?

Für Bier, Wein, Koks und Schabernack
Wird jeder Spack zum Kunstmagnat.
Steck n Finger in Po und dreh ma dran,
Dann biste der neue Hipsta-Mann!

Dear Hipster


Die Sturmlocke weht pathetisch im Wind,
der Hodensack zerpresst in tight,
wo soll der denn hin?
Der tut mir echt leid.

Kein Entkommen für Spelunken und Hoden,
vor der Invasion der Ecken- und Kantenlosen.
Markant sind nur Brille, Schal und hohe Stimme,
„Hip, Hip Hooray“, sie heißen Anton, Paulinus und Nadine.

Die Socken über die Hose gezogen.
Kein Platz für Lässigkeit, denn die ist längst verflogen.
Alles geplant, gestylt und gut durchdacht,
stehen sie vorm Spiegel bis tief in die Nacht.

Strähne streichelnd und Nase rümpfend,
wird Manuel beäugt mit seinen Tennisstrümpfen.
Der dicke Max unterwirft sich einer Stylingkur
Und wusch wird er mit Tightpants zur Hipsterwurst.

Erst dann schwärmen sie aus um uns zu beglücken,
mit Einheitsdress, Überdruss und ihren Zahnlücken.
Plötzlich ein Blitz und ich flüchte in Not,
es riecht nach verbrannter Mode:
alle Hipster sind tot.

Freitag, 11. November 2011

Gedanken(!)gut

Und sonst so?


Fundort: Erfurt, Hauptbahnhof; Supermarkt

Mittwoch, 9. November 2011

Kein Gassenhauer und trotzdem irgendwie Scheiße

Sehen und gesehen werden.
Das, unser Spiel des Tages,
jeden Tages, jeder Stunde, jeder Minute
Niemals lässt es uns los und doch lässt es uns leben.

Sterben würden wir ohne gesehen zu werden.
Und krank werden wir, weil wir sehen.

Immer gibt es höheres, besseres, schöneres.
Eintausend Gründe um neidisch zu sein. Jeden Tag.
Und noch mehr um zu verzweifeln. Jeden Tag.

Es geht uns immer um das was sein soll.
Was wir wüssten wenn, könnten wenn, wären wenn.
Wenn wir nur was anderes wären, könnten, wüssten.

Das Hier und Jetzt erleben und sich selbst sehen,
sich lieben, das Eigene kennen und begehren.
Das ist die Kunst des Menschen,
wenn er heute zu viel gesehen hat.

Von der ganzen Scheiße da draußen.

Dienstag, 8. November 2011

Das goldene Kalb kackt einen schönen Kompromiss und/oder drei Strophen an einem politikverdrossenen Morgen müssen reichen.

Monopoly stellt uns gut.
Es gibt nur laufen und nachlaufen,
Kaufen und nachkaufen.
Mit etwas Glück können Sie der Erste im Feld der unbegrenzten Möglichkeiten sein! (So die Announce.)
Nur der Hipster geht rechtzeitig über los,
Und der Ärger ist groß, solltest du kein Startkapital besitzen.

Monochromie steht uns gut.
Volksparteien tragen einheitlich knallgrau,
Um der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken.
Kompromisse bleichen unausweichlich.
Die NPD wirbt jetzt mit Neongeld.
"Mit Hilfe von deutschem Perlon die Eichelkronen erreichen!"

Monotonie stellt uns ruhig.
Internalisierte Regeln stellen Weichen.
Wenn das System der Gesamtschule weicht,
Wird auch die Obrigkeit ausweichen.
Banker gehen nicht mehr über Leichen
Wenn Punker keine Steine mehr schmeißen.

Das goldene Kalb kackt eine schönen Kompromiss... und der Protest bleibt selbstverständlich anonym.

Montag, 7. November 2011

Nur Freunde

Freunde, Kumpels, Bekannte – wie meine Socken ziehe ich sie an und aus. In dieser Stadt der Beliebigkeit ergeile ich mich. Ergeile mich am Wühltisch der Freundschaften. Ich überprüfe oberflächlich und schmeiße den meisten Mist sofort wieder auf und über den Haufen. Meine innere Stimme sagt mir: wähle nach Äußerlichkeiten, nach Plattheit, möglichst flach und nach Form, statt nach Inhalt und Tiefe. Wähle wie Du Produkte wähltest. Produkte von denen Du weisst dass sie sich in ihrem Inhalt gleichen und dich betrügen. Produkte die dir nur die Entscheidung lassen, welcher Form Du dich unterwerfen willst. Mehr bekommst Du nicht. Denn Besitz und Glück sind nicht von Dauer.  

Und also stehe ich immer noch am Wühltisch und sehe die anderen wühlen - wie mich. Völlig geil und mit Schaum vor den Mündern lüstern sie nach Schnäppchen. Nicht mehr nur nach dem Schnäppchen, sondern gleich nach mehreren Schnäppchen die man mal so eben beim täglichen Einkauf ergattern kann. Routiniert überprüfen sie jedes einzelne Stück auf Oberflächlichkeit, Attitude und erste Makel. Alles was dann Makel hat, menschliche Makel hat, menschlich ist, wird aussortiert. Das andere, das sich besser verkauft, äußerlich keinen Fehler hat und menschlich ist, zeigt sein wahres Gesicht erst nach einiger Zeit. Nach fünfmal Waschen ist der Schein verblasst, der Makel aufgedeckt.

Die Aussortierten hingegen, werden wie jeden Tag auf und über den Haufen geschmissen. Ab und an hat einer Glück und kann dem Freundschaftsspiel entkommen. Vielleicht steht er dann eines Tages selbst am Wühltisch und schaut in die geiernden Gesichter der anderen Jagenden. Vielleicht wird er dann verstehen, dass er nicht nur der Jäger, sondern die Beute ist.

Freitag, 4. November 2011

Gefasel am Fritag

Im dunklen Raum scheint die Sonne
eingestanzt in Wände
abgeschottet vom Rest der Welt
sieche dahin, so wie es mir gefällt

Dass ich hier und dort sein kann
wenn ich das will,
 ist der Gedanke,
der das Unterträgliche im Dunkel
mit dem was sein kann vereint

Donnerstag, 3. November 2011

Und sonst so?


Fundort: Erfurt, Anger 1; Eiscafé

Sonntag, 30. Oktober 2011

Der Störenfried

Erinnert ihr euch noch an die Schulzeit? An die ganzen Streber, an die Muttersöhnchen, an die letzte Reihe und an die „Störenfriede“? Wobei die, die den Frieden störten, meist auch die aus der letzten Reihe waren? Wer und was ist überhaupt ein Störenfried? Und welcher Frieden wurde in der Schule gestört? Für die Beantwortung dieser Fragen ist es ziemlich hilfreich, dem Störenfried zunächst seinen Gegenpart, nämlich den Streber, an die Seite zu stellen. Der Streber ist einer, der im Prinzip viel für die Schule macht. Während der Störenfried zwar auch was für die Schule macht, indem er beim Bäcker klaut, Traditionen wie Blasrohrschießen und Schwammattacken zelebriert, oder hin und wieder ein Tütchen Gras vertickt, besteht der Einsatz des Strebers eher darin, die vom Schulapparat vorgegebenen Aufgaben und Leistungen zu erfüllen. Sein Einsatz ist dabei höher als der von anderen Schülern und wird in den meisten Fällen auch durch entsprechend gute Noten belohnt. Zwischen dem Streber und dem Störenfried liest sich ein Spektrum von vielen Schülern die mal mehr und mal weniger über die Strenge schlagen, im allgemeinen aber relativ gut an die Schule und deren Vorgaben angepasst sind. Der Störenfried, oder, der mit dem dicken, roten Minus im Notenbuch, ist wohl am wenigsten angepasst und ihm wird deshalb von Seiten der Schule auch ein Minimum an Aufmerksamkeit geschenkt. Er ist eben einer, der den Frieden stört. Einer, den die Schule nicht haben will. Ist das so? Und ist das eigentlich nicht ziemlich dumm? Nahezu „pädagogisch nicht vertretbar“? Es ist natürlich so, und das aus einem ganz einfachen Grund: Die Schule ist die erste wirklich prägende Instanz, die uns auf ein Leben in der Gesellschaft vorbereiten soll. Dabei hat sie nicht die Aufgabe kritische Pluralisten und Philosophen auszubilden, sondern möglichst gleiche, der jeweiligen Ideologie fröhnende Menschen hervor zu bringen, die später in den herrschenden gesellschaftlichen Strukturen möglichst einfach zu lenken sind. Aus der gesellschaftlichen Perspektive heraus, ist die Gleichmachung von Schülern also keineswegs dumm. Sie ist sogar sehr nützlich. Nützlich deshalb, weil die Schule dem Individuum Ideen von Gut und Böse, von Recht und Moral und von einem guten und erstrebenswerten Leben vermittelt, die dann später, nach der Schulzeit, von einer Vielzahl von Organisationen und Institutionen aufgegriffen werden können. Der persönliche Kontext eines Schülers, der Dinge wie Familie und Freizeit umfasst, ist aus der Sicht der Gesellschaft idealerweise auf einen erfolgreichen Schulabschluss ausgerichtet. Auf gute Noten und Angepasstheit. Vorstellungen von Begriffen wie „Ordnung“ und „Fleiß“ gehören genauso zur „Erziehung“ eines jungen Menschen wie die Beantwortung sehr grundlegender Fragen: Wer bin ich, was kann ich wissen, was soll ich tun, was kann ich hoffen?

Dienstag, 25. Oktober 2011

Freitag, 21. Oktober 2011

Gedanken(!)gut

Bei so vielen toten Exdiktatoren kann man schon Mal durcheinander kommen. Wie hies der mit dem lustigen Schnauzbart nochmal?

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Gaddafi tot, gottlob!


Libyen befindet sich immer noch in Nordafrika. Und immer noch gehen die Menschen dort auf die Straße. Doch seit gestern liefern sie sich keine Kämpfe mehr mit Regierungstruppen, setzen nicht mehr Leib und Leben für ein gerechtes Libyen aufs Spiel. Denn seit gestern ist Muammar al Gaddafi, ihr Staatschef und zugleich größter Feind, besiegt. Nachdem US-Streitkräfte vor kurzer Zeit bereits Osama bin Laden um die Ecke gebracht hatten, hat mit dem Tod Gaddafis der nächste Irre ins Gras gebissen. Bleibt nur noch Silvio Berlusconi.

Obwohl Gaddafis Fusselbart im weißen Haus und in Europa in den letzten Jahren immer mehr in Missgunst geraten war, wird er laut Medienberichten eine angemessene Behandlung erhalten. Gadaffis Leichnam soll bereits gestern Nachmittag mit einem Space-Shuttle auf den Mond geflogen worden sein. Völlig verständlich, denn welcher Platz wäre für einen geschlagenen Mann ohne Bart wohl besser geeignet, wo das Meer ja schon von Osamas Leiche belegt wird.

Dem Bart geht es unterdessen den Umständen entsprechend. Er liegt zur aktuellen Stunde in einem Krankenhaus in Sirte, nachdem er bei einer 5-stündigen Notoperation um ein Haar gestorben wäre. Einem Krankenhaussprecher zufolge, wird der Bart noch mindestens vier bis sechs Wochen auf der Intensivstation bleiben, bevor er dann bei ebay zum Verkauf angeboten werden soll. Bis dahin wird er durch die Behandlung mit speziellen Medikamenten noch einige Haare lassen, so die Bartschwester. Um dem entgegen zu wirken, denkt die internationale Gemeinschaft indessen über einen neuen RTL-Spendenmarathon für den sichtlich angeschlagenen Bart nach, dessen Leiden mit einer kostspieligen Haartransplantation ein wenig gemildert werden könnte. Dies läge auch im Interesse einiger Spitzenpolitiker, da der Bart über lange Jahre hinweg, verlässlicher Handelspartner und vor allem ein großzügiger Rüstungsabnehmer war. Für den Schnorresclub steht daher grundsätzlich fest: „Europa steht und fällt mit dem Bart“. Na dann, gute Besserung!

Und sonst so?

Berlin ist voll
Fundort: Uni Erfurt, PC-Pool

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Thomas de Maizière - steile Frisur


Es ist mal wieder so weit: Bundesfritze de Maizière ist zurück, und das mit Pauken und Trompeten. Nachdem der Schieß- und Knallminister vor genau einem Jahr terroristische Anschläge in Deutschland propagierte und die Bevölkerung damit in einen schier unüberwindbaren Angstzustand versetzte, hat er nun etwas neues im Gepäck. Eine Bundeswehrreform. Diese soll laut de Maizière einen immensen Stellen- und Gerätschaftsabbau beinhalten und somit für Einsparungen beim Geld sorgen. Neben Schießgeräten die fahren und Schießgeräten die fliegen, sollen 10 Millionen Soldaten die ohne Birne schießen, ihre Arbeitsplätze und Schießstände demnächst verlassen.

Folgende Anzeige soll die Soldaten dazu bewegen, ihren Dienst im Sinne der Reform frühzeitig zu quittieren:

Hallo,

hier spricht euer Verteidigungsminister. Wie ihr vielleicht schon in der BILD-Zeitung gelesen oder von dem, der euch immer diese unsinnigen Befehle erteilt, erfahren habt, wollen wir die Bundeswehr, wo ihr arbeitet, kleiner machen. Das heißt, dass einige von euch die Gemeinde hier, wo ihr gerade seid, verlassen müssen, so leid mir das tut. Das heißt auch, dass der ein oder andere seinen Kuschelpartner, seinen Fingernägellackierer, oder den mit den lustigen Heftchen mit den nackten Frauen verliert. Doch seid nicht traurig, wir haben ein mörderisches Angebot für jeden der freiwillig aussteigt:

- 20 Euro Freiheitsgeld plus zwanzig Stangen Zigaretten
- Eine Helmfrisur wie meine
- Ein Sammelalbum für eure Abzeichen mit Widmung von Gott und Vaterland
- Eine echte und von mir, dem Bundesverteidigungsminister, signierte Feldflasche aus dem Bundeswehr-Shop
- Eine Extra-Spezial-Erlaubnis mit der ihr eure Waffen auf Kinderspielplätzen und in Asylbewerberheimen so lange abfeuern könnt wie die Munition reicht
- Einen neuen und supergeheimen Coca Cola Code für frische Munition
- Ruhm und Ehre

Wenn ihr wollt, dann könnt ihr. Und wenn nicht, gibt’s nen Diszi. Aber dann ohne Ruhm und Ehre!

Herzlichst,

Thomas

Sonntag, 16. Oktober 2011

Freitag, 14. Oktober 2011

Brandsätze jetzt auch an deutschen Autobahnen


Die Bombenanschläge extremer Linksextremer auf Berliner Gleise sollen laut BKA nur die Vorstufe des Schreckens einer neuen Anschlagswelle des globalen Terrorismus in Deutschland sein. „Autobahnen, Hitlers Autobahnen“ seien unter dem geheimen Projektnamen „Level 2“ das nächste Ziel der Terroristen, wenn man dem Trendbarometer für das vierte Quartal unter Betrachtung eines steigenden Absatzes von Cola und Mentos folgt. Auch die Analysen von Lukas dem Lokomotivführer lassen nur diesen einen Schluß zu: Bald ist Schicht im Schacht. „Was tun?“ würde sich nicht nur Hitler in einer solchen Krisenssituation fragen - und dem Goebbels dabei fest ans Hinkebein treten. Im hier und jetzt kommen auch deutsche Realpolitiker wie An-Gee Merkel oder Rock and Roll-Schäuble nicht umhin, auf diese Frage schnellst möglich eine Antwort zu finden. Da die Autobahnen ja durchaus eine gute Idee unter zweifellos vielen eher negativen Sachen im Dritten Reich waren, entwickelt so mancher Politiker einen gesunden Patriotismus für die Straße.

Die FDP geht dabei sogar so weit, neben ihrem plötzlichen Interesse für Bürgerrechte im Zusammenhang mit dem Bundestrojaner, nun am rechten politischen Rand auf Sympathisantenfang zu gehen. So liest man zur Kampagne „Leistung macht freie Autobahnen“ neuerdings Sprüche wie „Den Mittelstreifen stärken“, „Autobahnen Brumm Brumm Brumm“ oder "Hartz IV und Ausländer: Tempo runter". Schlichtweg Heiner Geißler scheint richtig Gas zu geben. Denn obwohl er auf einem Ohr taub und auf zwei Hoden blind ist, vermag er ganz verführerisch zu urteilen, dass sich die Rasthofjugend und Cobra 11 nun fortan im "totalen Krieg" befinden.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Und sonst so?

Pizza Patata

Fundort: Erfurt, Anger; Italienisches Restaurant

Sonntag, 9. Oktober 2011

Amerikaner rufen Revolution aus!


Seit einigen Wochen schon formiert sich der Protest in den Parks, auf den Straßen und den öffentlichen Toiletten rund um die New Yorker Wall Street. Immer mehr Menschen demonstrieren sich von Tag zu Tag ihren Frust von der Seele und betrinken sich heftig. Unter ihnen befinden sich Schüler und Studenten, gleichwohl wie Obdachlose und Bankenheinis. Ihre Forderungen sind revolutionär nicht nur durch ihre politische Relevanz, sondern besonders durch den Umstand, dass sie von New Yorker Bürgern artikuliert werden, die seit jeher laut dem Big-Mac-Index zwar am meisten verdrücken können, für den Burger im Schnitt aber unverschämt viel zahlen müssen.

Auf Plakaten wie auf wohlgenährten Ranzen lassen sich folgende Parolen entziffern:

- mehr Eis im Frappuccino!
- Präimplantationsdiagnostik für Hundeföten!
- Statt to-go nur noch on-the-run!
- mehr Sammelpunkte für Schönheits-Ops!
- Politiker raus (aus der Politik)!
- Mehr Super vom Superlativ!

Jeder vernünftige Mensch kann erahnen, dass solche Forderungen zwangsläufig zu einer besseren Welt für alle Menschen führen müssen. Und auch die Demonstranten sind nicht gerade dumm. So hat man früh erkannt, dass nicht alle Schwarze Schurken oder Sänger sind, dass nicht jeder Asiate Kampfsportmeister ist und dass Latinos nicht immer temperamentvoll und besser im Bett sind als Weiße. So sind die Weißbrotnazis bei diesen Protesten anerkannte, wenn auch belächelte Anhänger einer besseren Welt. Während die Polizei bislang nur ihre Knüppel streichelt und die Banker in Form eines sogenannten „Casual Fridays“ wöchentlich Solidarität mit den Demonstanten signalisieren, um das System ein für allemal zu stürzen, wächst die Protestbewegung ins Unendliche. Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob sich New York im Kampf um mehr Milchschaum gegen seine Rechte durchsetzen kann.

Aus New York, Karl Kann Ister

Samstag, 8. Oktober 2011

Jörg Kachelmann: Freispruch wider Willen


Pech für Jörg Kachelmann: Das Jüngste Gericht aka Staatsanwaltschaft Mannheim verzichtet auf einen Revisionsprozess. Der fast richtige Nachrichtensprecher bekommt somit seinen endgültigen Freispruch im Verfahren um die angeblich sexuelle Nötigung seines Ex-Vergewaltigungsopfers. Somit versinkt Kachelmann nun erneut in Hochs und Tiefs und der ein oder anderen recht beschissenen Actimel-Werbung. Wenig sonnig sieht es nämlich für seine Publicity aus, nachdem Bunte und BILD nun wieder der Frage nachgehen, welcher Royal das größte Häufchen legt und Dings ääh Themen recherchieren, anstatt den „Meteorologen“ im Gerichtsverfahren gegen probiotische Körpersäfte zu unterstützen. Schlagzeilen wie: Sind die gefährlichen, außerirdischen Aliens aus dem All für die Eurokrise verantwortlich?" oder "Wo bleiben die Euro Bonds, wenn der MI6-Geheimdienst dringend für unsere Sicherheit gebraucht wird?", werden uns in den nächsten Wochen und Monaten mit genügend Gesprächsstoff für Hickhack und Blabla versorgen. Außerdem bleibt abzuwarten, welche giftigen Killerbakterienviren aus Griechenland das deutsche Opossum Heidi zur Strecke zermalmt haben. Offen ist weiterhin, ob sich nicht doch vielleicht noch al-Qaida zu dem Anschlag bekennen.

So lange die Investigativpresse diese Fragen nicht beantwortet hat, können wir eh gar nichts mehr glauben was so geschrieben und gesagt wird. Deshalb trinke ich jetzt nur noch Actimel. Denn Gutes kann so gesund sein!

Freitag, 7. Oktober 2011

Netzgeschichten




Das muss wahre Liebe, ääh Satire sein.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Steve Jobs - ein Nachruf


Was, liebe Lebenden, würden wir nur ohne iPhone, iPod und iMac machen? Richtig, zunächst würden wir uns mit PCs rumschlagen. Alive! Wir hätten Blue-Screens, lebensfrustrierende Bedienungsmasken und Programme mit Restrisiko, weit entfernt von Brückentechnologien. Wir müssten lästige Gespräche in Bus und Bahn führen, das erheiternde Aufräumen der iTunes-Bibliothek fiele weg und wir wären sowieso im kalten, harten technologischen Mittelalter gefangen. Frier. Kein Bankdatenchecken-on-the-run und vergesst bloß schleunigst den Snapshot-to-go. Und, Maria hilf!, der Routenplaner - Sinn unseres modernen Daseins als Objekte unserer Pseudo-Individualiserung durch Smartphones!

Nur gut dass ein Messias kam, sah und manipulierte. In der Garage seiner Großeltern hat Steve Jobs die ersten iMacs gedroppt, die menschliche Dummheit studiert und Pornoheftchen getauscht. Er hatte niemals gewagt nur an sich, den Profit seiner Firma oder an dünne, kleine Arbeiterhändchen zu denken, und nur deshalb wurde er so stinkereich. Steve Jobs hat uns gezeigt dass Technik unheimlich viel Spaß macht wenn dabei in China ein Sack Reis umfällt. Er hat uns gepriesen dass man eine Furz-App braucht um richtig krass angesagt zu sein und dass das iPhone für unterwegs viel schlagkräftiger ist als Wörter, Fäuste oder grausiger Körpergeruch. Ach herrje was machen wir nur ohne ihn? Wer erfindet jetzt die iBrille, mit der ich mir eine neue Grafik für die Realität auswählen kann, damit ich mein eigenes lames Kackleben wegrationalisieren und gegen eins mit besserer Software eintauschen kann? Wer weist mir den Weg in einer von Smartphones regierten Welt und wer visioniert ab sofort überhaupt noch Fortschritt? Gott? Der Typ mit der Brille und den Ponoheftchen ist jetzt jedenfalls tot.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Warum hältst du dir einen Hund?

Bist du einsam?
Fühlst du dich schwach?
Bist du impotent?
Soll auch mal Jemand unter dir stehen?
Kamen die Wechseljahre früher als gedacht?

Alles Falsch?
Du bist Tierfreund?
Der Freund mit der Leine und dem Maulkorb?

– Zu seinem/ ihrem/ _ eigenen Schutz, versteht sich.

– denn der Menschenfreund hält es doch genauso.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Montag, 3. Oktober 2011

Neo-Ablass?

Der Glanz ist verflogen. Der Heilige Geist, ähm Sohn, Vater? Stellvertreter? Wie auch immer. Er ist wieder weg. Es ist an der Zeit Bilanz zu ziehen. Der Papst hinterlässt einen Haufen Enttäuschungen (und seine offizielle Gedenkmedaille)! Die evangelische Kirche ist enttäuscht, weil die Personifizierung aller Katholiken, der Stellvertreter Gottes auf Erden immer noch nicht mit ihnen Spielen will – jetzt mal ehrlich; da kann man doch ruhig mal das Reformationsjubiläum mitfeiern, die Grünen gratulieren den Piraten doch schließlich auch zur erfolgreichen Fraktionsbildung im Abgeordnetenhaus. Doch auch die Katholiken sind enttäuscht, enttäuscht von den vielen Spielverderbern auf den Straßen und ihren verwirrenden Botschaften und/oder bunten Kleidern. Diese Spielverderber aber sind selbst enttäuscht und zwar weil sie in Berlin kein Olympia Stadion gefüllt hätten, sondern wenn´s hoch kommt gerade so die Alte Försterei. Was wiederum zu einem enttäuschten BKA führt; nur ein Schuss ist gefallen? Und dann auch noch nicht mal aus einem richtigen Gewehr? Nicht mal den Pontifex getroffen? Und das nicht mal in Berlin, dem eigentlichen Sündenpfuhl der Bundesrepublik?  Größere Hysterie und Terrorpanik wäre durchaus wünschenswert gewesen, schließlich muss man den ganzen Anwohnern doch noch erklären, warum man wochenlang ihre Handys abgehört, ihre Fenster verschweißt und ihre Gullys geschlossen hat. Oder war es umgekehrt? Egal! Erklärungen müssen her! Kann man sich da nicht schnell mit wichtigeren Dingen beschäftigen? Wie wär´s mit dem Tod eines verstorbenen Propheten und Volkslieblings oder einer Runde Benedikt-Gedenkmünzen für alle!?

Montag, 26. September 2011

Liquid Democracy Party


Die Piraten laden zur 8,5 Promille- Feier nach Prenzlauer Berg. Unter dem Motto „demokratisch Verflüssigen“ sollen sich Parteimitglieder und die, die es noch werden wollen, gegenseitig unter den Tisch saufen. Natürlich vollkommen basisdemokratisch. Ob nun „hinter die Binde gekippt“ oder „das Hirn weggeblasen“ wird, kann direktdemokratisch oder durch Vertretung ausgetestet werden. Shots können jederzeit bestellt, geworfen und gegessen werden. Alles ist generell erst einmal erlaubt. Jederzeit ist eine Revision der Bestellung möglich, falls neue Erkenntnisse über die eigene Trinkfestigkeit oder die des alkoholischen Vertreters dazugewonnen wurden. Es wird durchaus experimentell zugehen: Neben Liquid-T-Shirt und Liquid Ecstasy, sorgt die mieseste aller deutschen Bands – ausgenommen Silbermond, Juli, Unheilig, Echt – Liquido dafür, dass auch die letzten Antiflüssigdemokraten das Weg zum Glas und ihre Körper im eigenen Erbrochenen wieder finden.

Da die Piraten wissen, dass man Völlerei groß und mit „V“ schreibt, muss man sich über einen erfolgreichen Verlauf des Abends keine Gedanken machen. So laden die Computerpanels dazu ein, doch noch kurzfristig die ein oder andere Minderjährige über knuddels.de einzuladen, einen multiplen Cyberangriff mit der Maus zu penetrieren oder ganz klassisch einem guten Porno zu fröhnen. Allem Anschein nach sind die Piraten gar nicht so ganz anders als alle anderen. Denn auch sie wollen einfach nur Pornos glotzen und fett einen absaufen. Wenn allerdings der Angry Pirate zu später Stunde seine Runde macht, dann heißt es auch für ausgefuchste Politmatrosen: Augen zu und durch. Arrrrr!

Samstag, 24. September 2011

Freitag, 23. September 2011

Der kleine Mark sucht Freunde


Hallo mein Name ist Mark. Mark Zuckerberg. So wie Zucker und Berg. Ich war früher dick und hässlich und ein Nerd. Ich habe ständig nur onaniert und hatte ganz viele Pickel. Heute bin ich immer noch hässlich und ein Nerd. Aber onanieren tu ich häufiger. Blind bin ich davon nicht geworden. Auch wenn mein Pfarrer, der gleichzeitig mein Urologe war, mich immer davor gewarnt hat und meinte: „Sohn, lege nie selbst Hand an, bevor du nicht bei mir Hand anlegtest“. Irgendwie kommt mir das heute spanisch vor. Aber mein Gott, viele Freunde hatte ich nie. Jedenfalls bin ich jetzt groß, reich und reich, aber ziemlich allein. Deshalb habe ich facebook entwickelt. Das ist ein Online-Portal für Leute ohne Real Life, die gerne Banalitäten austauschen, sich im Web prostituieren wollen, kein Selbstbewusstsein haben und dennoch glauben Freunde finden zu können. Denn hier wird auch das hässlichste Mädchen schön, wenn es sich mit Fischmund von schräg oben fotografiert. Hier wirkt jeder kultig, der sich ein Popart Bild bastelt, nur noch „undso“ schreibt und hinter. Jedes. Wort. Einen. Punkt. Setzt. Und jeder Trottel kommt unvernünftig intellektuell rüber, wenn er auf mindestens einem Bild mit Caffee Latte und Zigarette gedankenversunken in die Ferne starrt, oder (das ist am besten), abenteuerlustig und unglaublich cool, wenn er auf dem Foto gerade in die Luft springt.

Nun möchte ich, dass auch du zu diesen Leuten gehörst. Scheiß auf alles was dir je über den Schutz deiner Privatsphäre gesagt wurde, denn bei mir sind deine Geheimnisse sicher unsicher. Wenn du dich genauso einsam fühlst wie ich mich beim onanieren und dich deine echten Freunde nur noch langweilen, dann melde dich bei facebook an. Leg dir doch ein Lebensarchiv an, damit ich weiß wann und wo du geboren wurdest, wo du zur Schule gegangen bist, wie deine Socken riechen und wie groß dein Geschlechtsorgan ist, damit dir meine Werbekunden eine Penisverlängerung oder Schamlippen-OP direkt ins E-Mail Postfach legen können. Besorg dir auch das dazugehörige App, denn wenn es so weit ist, sollen alle wissen wo du deinen Pipi, deine Mumu oder dein _ gerade reparieren lässt. Bis auf alle, die sich kein Internet leisten können. Denn die sind ja eh altbacken oder Afrikaner. Also mein zukünftiger Freund: Schreib dich nicht ab, lern Scheiße lesen und schreiben. Komm zu Facebook!

Donnerstag, 22. September 2011

Der Papst: Freund der Umwelt



Das geistliche Oberhaupt der Katholischen Kirche versprüht in Deutschland nicht nur Schall und Weihrauch mit Gewand und Käppchen, nein, auch sein fahrbarer Untersatz ist ein wichtiges und vor allem innovatives Accesoire des Hirten aka Papst aka alter heiliger Mann. Oft belächelt wegen seiner Ähnlichkeit zu einem Nicht-Auto, stößt das Papamobil beim Pöbel eher auf Desinteresse und Ablehnung. Doch was viele nicht wissen: Das Papamobil ist alljährlicher Shooting-Star der internationalen Nicht-Automobil-Ausstellung in Frankfurt an der Oder. Desweiteren wird der Popofex des Benedikt, der selbstverständlich Gott gehört, mit Hilfe von Biomasse angetrieben. Diese kommt direkt aus dem heiligen Hintern persönlich, der da hinter den Glasscheiben auf dem Klositz thront. Über ein ausgeklügeltes Kotumwandlungssystem gelangt der heilige Stuhl ins Innere des Fahrzeugs und treibt dort als Bikotsprit die Drecksschleuder an. Da der Papst regelmäßig allen Bedürftigen ihre Sorgen und Notdürfte abnimmt, Homosexuelle hasst und Dogmen aufrecht erhält, ist er voll mit Scheiße, die er locker für eine Spritztour durch Deutschland peu a peu aus dem Kreuz drückt. Brumm Brumm. Man sollte sich trotz der Umweltfreundlichkeit des Fahrzeugs allerdings vor Augen führen, dass das Papamobil ein Prototyp ist. Nicht nur aufgrund seines Designs und der wunderbaren Technologie, sondern vor allem weil der Antrieb auf die stetige Zufuhr von sakralem Kot angewiesen ist. Für Sterbliche aka Nicht-Päpste also gänzlich ungeeignet. Amen und gute farts.

Sonntag, 21. August 2011

Netzgeschichten


Jetzt doch Nachzensur oder was?

Donnerstag, 18. August 2011

Ein Reisebericht

Morgens halb Zehn in New York. Die Stadt, die niemals schläft beherbergt doch müde Menschen. Und oh Wunder: echte Menschen. Mit Augenringen und Anzug bekleidet wandeln sie zu Starbucks. Der Europäer denkt an Starbucks und meint schlechter Kaffee bei Kette sei eine alte Geschichte. In Amerika ist sowas doch längst aus der Mode. Haste dich geschnitten, vom-Hörensagen-Weltenbummler: In Amerika ist Starbucks Religion.

Freitag, 29. Juli 2011

Netzgeschichten


Wie war das noch gleich mit den Charity-Organisationen?

Samstag, 11. Juni 2011

Mittwoch, 4. Mai 2011

Netzgeschichten

Lodda in Höchstform! "I´m losing my evening!" Very good ...

Einfach mal stehenbleiben!

Konsum bis zum Erbrechen. Wie Raubtiere krallen sie sich an ihre Waren und stopfen sie in ihre Tüten für den Heimweg. Zum Privatbau, in dem sie ihr eigener Herr sind. Wo sie Familie besitzen und Macht ausüben. Ab nach Hause ohne Pause. Dort angekommen, packen sie das Erleben in dafür vorgesehene Schränkchen, Regale und Fächer. Das Ei, das nicht nur Schokolade sein kann, sondern zugleich Spielzeug sein muss. Den Bier-Mix, den Party-Mix, möglichst viel in einem Produkt. Ganze Länder in Chipspackungen. Natur in ihrer deformiertesten Form: Exotische Früchte im Früchte-Mix. Aber bitte mit Schokoglasur und davon nur drei. Dafür mit richtig viel Plastik umhüllt. Sie fordern schließlich was für ihr Geld und zollen ihrem Irrglauben damit Tribut, denn ...

Mittwoch, 20. April 2011

Netzgeschichten

Zwei Clips mit pikanten Einblicken in die deutsche AKW-Wursterei. Danke an alle die mir das unbewusst/bewusst zugeschustert haben. Und danke an youtube. Hier nun in einem Erguss. That is how they roll ...


Mittwoch, 13. April 2011

Der Zwerg

Liegt der Strand unter dem Rock oder unter dem Pflaster? Über diese Frage sinnt der Zwerg nach, während über ihm der Himmel brennt. Mantras aufsagend, unter einem Regen von Lach-und Tränengas, wird er getauft. Unter einem neuen Namen, den er sich selbst auswählt, wiedergeboren. Es war ein langer und beschwerlicher Weg bis hierhin. Lange musste der Zwerg die Labyrinthe des Molochs durchstreifen, lange unter tobenden Funken den Fährten der zerzausten Wölfe folgen. Das Gerücht vom berüchtigten Lustzentrum hatte er schon frühzeitig von seinen Freunden und Feinden vernommen. Dass man es erobern und neu bepflanzen müsse, mit Knospen der Sünde, hatten sie gesagt. Er konnte es erst glauben, als er es durch seine eigenen Augen sah. Die Saxophon spielenden Guerilleros auf den Bergen des Kilimandscharos bestimmten von da an seinen Beat. Die mit Sternenstaub gefüllten Wasserpfeifen gaben ihm neue Kraft. Die Truppen waren gerüstet und scharlachroter Qualm wehte durch die verkommenen Straßen.

Donnerstag, 7. April 2011

Reinhören: Radio Citizen

Schaut hinaus ins lachende Gesicht der Sonne, Freunde! Eine Stimme in meinem Urin sagt mir, dass der Sommer nicht mehr fern ist! Ich sitze schwitzend und zitternd vor dem Rechner, weil die obligatorische Kaffe-und-Zigaretten-Pause die einzige Möglichkeit ist, aus dem stickigen Großraumbüro auf die sonnige Dachterasse zu kommen. Ergo: Zu viel Kaffee und Zigaretten.

Netzgeschichten

Mittwoch, 6. April 2011

Die Tradition der Unvernunft

Kann Gott einen quadratischen Kreis schaffen? Schließlich ist doch immer die Rede von göttlicher Allmacht. Thomas von Aquin zufolge wäre die Unfähigkeit Gottes einen quadratischen Kreis zu schaffen, keinesfalls eine Einschränkung seiner Allmacht. Laut seiner ‘Natürlichen Theologie‘ ist Gottes Existenz und somit seine Macht im Bereich der Vernunft und des logisch Möglichen zu finden. Doch kann man einen christlichen Schöpfergott in den Bereich des logisch Möglichen einordnen?

Montag, 28. März 2011

Von Satire und anderem Schabernack


Was Satire darf und was nicht, ist immer strittig. Immer geht es dabei auch um unterschiedliche Auffassungen von Meinungsfreiheit. Der letzte richtig große Krach um satirische Darstellungen fand mit dem „Karikaturenstreit“ im Jahr 2006 statt. Die Debatte um die Mohammed-Karikaturen, die medial und emotional große Wellen schlug, soll hier nicht noch einmal komplett aufgerollt werden. Ein adäquater Bericht über die vielschichtigen globalen Zusammenhänge und die internationalen Ereignisse, die beinahe noch in die Gegenwart wirken, bedürfte nämlich weitaus mehr als nur eines Artikels. Das möchte und kann ich hier nicht leisten.

Mittwoch, 23. März 2011

Netzgeschichten



Eigentlich ganz nett vom Herrn Guttenberg. Er hat tausende zehntausende Kommentare angelesen und bedankt sich bei seinen Pomadejüngern Facebook-Freunden für die großartige Unterstützung. Doch was, zum Teufel, soll die Drohung am Ende? Leute, der Fluch des zu Guttenberg ist noch lange nicht ausgestanden...

Montag, 21. März 2011

Netzgeschichten


Vergesst Libyen, vergesst Japan.Die ganz großen News kommen aus Niederweisa, und sind nachzulesen in der "Freien Presse, der größten Zeitung Sachsens". Der latente Rassismus ist nicht böse gemeint, sondern geradezu liebevoll. Denn "Döni", der Dönermann, wird in seinem Dorf vielleicht als Untermensch angesehen, doch er putzt die Kirche und versorgt das Krippenspiel-Ensemble mit Dönern. So soll es sein.

Donnerstag, 17. März 2011

Ventil für den Geist

Es ist Samstagabend. Ich habe die ganze Woche lang auf diesen Augenblick gewartet. Fünf Tage lang wurde konsumiert, sinniert und weltverbessert. Meinungen und Annahmen wurden dekonstruiert und neu zusammengesetzt – nur um sie erneut in Frage zu stellen. Es wurde analysiert und diskutiert, es wurde versucht anderen seine Meinung aufzudrücken, während diese anderen dasselbe mit ihren Ideen probierten. Dann hat man sich irgendwann festgefahren und alles wieder neu aufgerollt. Zweifellos hat man dadurch gleichsam etwas über die anderen, wie auch über sich selbst gelernt. Und obendrein, allen Lerneffekten erhaben: das thematische Erkenntnisejakulat … hui!

Montag, 7. März 2011

Wutbürger eins, Gaddafi null! Bürgerkrieg im Live-Ticker

Mord und Meuterei in Nordafrika, brandaktuell und glaubwürdig bei senfblog.online! Aua, heiß.

++++ 10:00 Am frühen Morgen reiste Außenminister Westerwelle mit Belegschaft und mehreren anderen Kabinettsmitgliedern nach Libyen. Man wolle sich dort selbst ein Bild der Lage machen und den eingerosteten Diktator zur Räson bringen. Nach einer Runde Golf und der Cocktail hour werde man sich zusammensetzen, um beim gemütlichen Stelldichein mit Strip-Poker eine neue Strategie im Umgang mit den Aufständischen auszuspielen. Mit von der Partie sind Christina Schröder, die Erfahrung im Ausland hat wie keine Zweite, und Ursula von der Leyen, die so viele Kinder hat wie keine Zweite. Ihre hundert Stück hat die Supermami zum Herumtollen auf die Straße geschickt. Christina Schröder hingegen reiste ohne Begleitung und verlässt sich auf Make-Up und ihr konkurrenzloses Scheißgesicht ++++

Sonntag, 6. März 2011

Reinhören: Einer aus der Gegend

Seit einiger Zeit erfreue ich mich an der Musik von Marek Hemmann. Um so mehr feiere ich, dass ich jetzt herausgefunden habe, dass der Mann hier nebenan in Jena wohnt!

Dienstag, 1. März 2011

Rhytmus regiert

Nummer Siebenundzwanzig fühlt sich vollkommen durchdrungen von der Musik. Sie kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Der Bass dringt in kurzen Stößen aus den Kopfhörern und findet Eingang in ihr Ohr. Wie durch eine Spritze gedrückt schießt er direkt ins Gehirn und breitet sich dort aus. Hunderte, tausende Bassschläge gehen diesen Weg und kursieren in ihrem Kopf wie auf unzähligen Achterbahnen.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Netzgeschichten


Um der Aktualität willen setzten wir hier noch einen Guttenbergschen obendrauf. Ist der Minister am Ende doch nur eine Tube Haargel?

Mittwoch, 23. Februar 2011

Und sonst so?

DAS schenkt man Töchterchen heute !!

Montag, 21. Februar 2011

Netzgeschichten




Kleiner Tipp vom Profi für die nächste Hausarbeit. Zum käuflichen Erwerb der Guttenbergschen Tastatur geht es hier entlang.

Danke an F.

Sonntag, 13. Februar 2011

Transzendenz und Wiedergeburt

Er kniet in der Bank wie jeden Dienstag. Die Hände sind gefaltet. Sie ziehen Falten von Jahren harter Arbeit. Sein Rücken ist gekrümmt vor Demut. Andächtig senkt er seinen Kopf zu dieser Stunde an seinem besonderen Ort. Blutunterlaufene Augen schauen seinen Christus am Kreuz.

Der Eine blickt mit stummen Augen zurück.

Promoe



Weil es mal wieder an der Zeit ist und er einfach unglaublich gute Musik macht.

Montag, 31. Januar 2011

Diagnose: Internetwahnsinn

Ich sitze so vor meinem Rechner. Am liebsten würde ich 20 Tabs gleichzeitig öffnen. Am liebsten würde ich 20 Texte gleichzeitig lesen, gleichzeitig eine Doku sehen, mir die Tagesschau im Live-Stream angucken und den neuesten Youtube-Newcomer beglotzen. Oder eines der wirklich unterrepräsentierten und lebensnotwendigen Hilfstutorials. Aber eins nach dem anderen sagt mein gesunder Menschenverstand. „Wozu, du Trottel?“, fragt mich das Internet.

Freitag, 28. Januar 2011

Und sonst so?


Fundort: Mensa, Universität Erfurt
Danke an P.

Dienstag, 25. Januar 2011

3,2,1, Meins ?

Mobilität. In letzter Zeit wurde viel darüber gesprochen, diskutiert, ja sogar demonstriert. Ob Stuttgart 21 oder witterungsbedingte Zugverspätungen, Ausfälle von Heizungsanlagen, die Deutsche Bahn und ihre Tochtergesellschaften standen immer wieder im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Doch rücken wir einmal ab von diesen durchaus wichtigen Themen und sprechen wir über Sinn und Unsinn, über Logik, über ein Thema, dass mir mittlerweile so stark am Herzen liegt, dass ich es mir selbst nicht länger verzeihen kann, nicht darüber zu schreiben. Nachts sind alle Katzen grau. Gilt das auch für Straßenbahnen? Wann spricht man von einfachen Abweichungen? Durch wieviele Anomalien entsteht ein neues Muster? Und wann beginnt der vollkommene Wahnsinn? Die meisten werden angesichts der folgenden Zeilen wohl entweder die Nase rümpfen oder mir im besten Fall einfach nicht glauben, aber ich versichere, es hat sich alles genau so zugetragen, wie es hier zu lesen ist. Nur soviel: es geht um Zahlen.

Montag, 24. Januar 2011

Unterhaltung made in USA – Politik auf dem Spielfeld

Palin vor, noch ein Tor! Saftige Blutgrätsche von Obama, Palin windet sich am Boden. Fox News zeigt auf den Elfmeterpunkt. Spielvorteil: Sarah Palin. (Die Frau, die in ihrer eigenen Reality-Show mit Bären tanzt, Lachse fängt und so ganz nebenbei die Welt rettet.) Wie ein schlechtes Fußballspiel erscheint einem der politische Hickhack in den USA. Es geht vor und zurück, es wird angegriffen und verteidigt aber konstruktiv ist dieses Geplänkel nicht. Politische Tore fallen nur wenige. Es gibt keine Gewinner und keine Verlierer. Nur die ernsthafte Auseinandersetzung mit politischen Themen verlässt allmählich hinkend das Spielfeld.

Sonntag, 23. Januar 2011

Netzgeschichten

Eben noch die Ölplattform versenkt und schon befinden wir uns im Land der tanzenden Zapfsäulen.
Greenwashing auf höchstem Niveau. Aus dem Hause BP.





Mittwoch, 19. Januar 2011

Mainstream ist scheiße

 Wir kennen das doch alle...

Ich schlängel mich durch die kiffenden, alternativen, sitzenden, lehnenden Massen im WG-Flur. Die Party rockt, denke ich zumindest. Rockt mit Mukke, die ich noch nie gehört habe. Gefällt mir nicht wirklich, wie auch, ist einfach nur laut und scheiße, aber alle nicken im Beat. Ich nicke also auch während ich mich durchkämpfe. Angekommen im Wohnzimmer sitzen ein paar Frauen im Halbkreis um das einzige Sofa herum. Ich erblicke den freien Platz auf dem Sofa und stelle mich mental auf das Abenteuer ‚Sitzplatz ergattern’ ein. 

Dienstag, 11. Januar 2011

Und sonst so?

man beachte das "A"

Fundort: Universität Erfurt

Freitag, 7. Januar 2011

Wasche, wasche Geld - im Namen des Herrn!

„Vatikan will nicht mehr Schurkenstaat sein“ titelt die taz vom 1./2. Januar 2011. Papst Benedikt XVI plant die Einsetzung einer Aufsichtsbehörde für das Istituto per le Opere di Religione (IOR), besser bekannt unter dem Namen Vatikanbank. Mit Geldwäsche kennt sich die Kurie bestens aus und nun soll also das Image des hauseigenen Zockerinstituts reingewaschen werden. Dazu sollen zwei Maßnahmen dienen: Zum einen die Einrichtung der Finanzmarktaufsicht (natürlich intern, versteht sich) und zweitens eine Regelung „zur Vorbeugung und Bekämpfung des Recycling von aus kriminellen Aktivitäten stammenden Profiten und der Finanzierung des Terrorismus“, die nach EU-Finanzrichtlinien zum Beispiel Kontoinhaber des IOR identifizierbar machen soll (taz, 1./2.01.11, S.2).

Donnerstag, 6. Januar 2011

Netzgeschichten



Fight! Mit allen Mitteln...
www.youtube.com

Mittwoch, 5. Januar 2011

Verbrauchte Verbraucher

Da ich mich ja vor kurzem schon einmal mit den Quoten unserer deutschen Fernsehlandschaft beschäftigt habe, kommt hier ein kleiner Nachtrag dazu. Es gibt im allgemeinen Senderwirrwa einen kleinen Spartensender zu finden, der sich Phoenix nennt. "Klein" nicht aufgrund seines Sendeumfangs, Produktionsaufwands oder seines Budgets. Nein, ihr habt es erraten, aufgrund seiner Quoten. Dieser Dokumentar- und Ereignissender ist am großen Medienkuchen monatlich im Schnitt mit einem Prozent Marktanteil beteiligt. Nun, warum reite ich so darauf herum? Immerhin handelt es sich ja um einen öffentlich-rechtlichen Sender und in meinem letzten Beitrag merkte ich ja bereits an, dass es eben diesen Sendern nicht ausschließlich um eine hohe Quote gehen sollte.

Montag, 3. Januar 2011

Undercity

Historiker und Fotograf Steve Duncan entführt euch in den Untergrund New Yorks. Nach dem Klick.


UNDERCITY from Andrew Wonder on Vimeo.

Sonntag, 2. Januar 2011

Und sonst so?


Fundort: Flyer, Universität Erfurt