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Donnerstag, 7. April 2011

Reinhören: Radio Citizen

Schaut hinaus ins lachende Gesicht der Sonne, Freunde! Eine Stimme in meinem Urin sagt mir, dass der Sommer nicht mehr fern ist! Ich sitze schwitzend und zitternd vor dem Rechner, weil die obligatorische Kaffe-und-Zigaretten-Pause die einzige Möglichkeit ist, aus dem stickigen Großraumbüro auf die sonnige Dachterasse zu kommen. Ergo: Zu viel Kaffee und Zigaretten.

Deshalb höre ich nun dieses Lied und versuche per Meditation, meinen Geist vom seinem Körper zu lösen und wenigstens den Geist schleunigst an den nächsten Baggersee zu schicken, um dort Bier zu trinken und Frisbees durch die Gegend zu werfen.

Es gibt ja die unschöne Angewohnheit privater Radiostationen, Plattenlabels, Fernsehsender und anderer bösartiger Vereine, jedes Jahr sogenannte "Sommerhits" zu lancieren. Der Sommerhit 2010 war z.B. We No Speak Americano, wobei der im Vergleich zu den vorigen Jahren noch einigermaßen schonend für die Ohren war. Gegen das massenmediale Diktat der Sommerhits gibt es nur eine Strategie: Selber Sommerhits proklamieren! Und da fange ich jetzt mal mit an.

Radio Citizen ist ein Projekt aus Berlin, dass ich seit ihrem Album Berlin Serengeti von 2006 kenne. Das habe ich damals rauf und runter gehört. Ende letzten Jahres kam Hope and Despair raus, klingt anders, aber nicht schlechter. Der Sound von Radio Citizen ist offiziell eine Mischung aus Jazz, Afrobeat, Reggae, Elektro, Weltmusik und blablabla. Das klingt jetzt wild, ist aber meistens ziemlich eingängig. Die Sängerin Bajka ist auch durch ihre Arbeit mit Bonobo bekannt, seines Zeichens Talent für niveauvollen Chillout ohne Cocktail-Lounge-Flair. Die Band ist auf jeden Fall unterbewertet und wartet noch auf den großen Durchbruch. Was zwar einerseits schade ist, andererseits die Möglichkeit bietet, sie in Berlin für billig Geld live zu sehen!

Summer Days ist fast schon minimalistisch für Radio Citizen. Sonst machen die Instrumentalisten meistens ein bisschen mehr action. Macht euch selber ein Bild auf Youtube oder auch Soundcloud oder Myspace (oder - verrückte Idee - kauft die Platte).

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