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Montag, 28. November 2011

Krieg und Ich

Es gibt Menschen die Gutes tun
und Menschen die Schlechtes tun.
Es gibt Mörder, es gibt Retter,
wir kennen Kriegslust und schauriges Schlachten,
wir kennen Mitleid und Liebe.

Im sülzigen Suff ist alles gut,
betäubt taumeln wir, angeschossen hoffen wir.
Im Schützengraben liegen wir.
Der Stahlhelm drückt an die Schläfen
und granatartig splittern die Gedanken ins Feld.
In alle Richtungen zerstreut, wird Schlechtes zu Gutem,
und das Gute, das bleibt
bleibt nur für den Augenblick.

Erst am nächsten Tag ist es dann schlechter als sonst.
So schlecht das Gewissen über die Flucht in den Graben.
Der Giftkampf im Kopf über den Sprung ins Schlachtfeld,
die Pistole an der Schläfe gleicht dem Mord,
der Marsch in den Kampf bedeutet Überleben.

Egal ob Kampf oder Flucht,
alles dreht sich ums Ich.
Krieg folgt auf Frieden
und Krieg ist immer Schrecken und Liebe,
Furcht und Mut zugleich.
Denn Krieg ist Friede für mich.

Einen Augenblick der Ruhe,
der Ruhe vor mir selbst,
vor Sinngewehren und Worthülsen,
vor zerstörerischen und halb verreckten Floskeln,
vor guten und schlechten Menschen,
vor Ich-Soldaten in Camouflage.

Es gibt Menschen die Gutes tun
und viele tun gutes.
Es gibt Menschen die Schlechtes tun
und viele tun schlechtes.

Ich töte für mich
und ich liebe für mich,
ich kämpfe und fliehe für mich
und alle tun es für sich.

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