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Mittwoch, 5. September 2012

VORHANG AUF


Liebe Freunde und Freundinnen,
Leser und Leserinen, liebe fehlgeleitete GooglerInnen,

Der Senfblog ist Umgezogen! Ihr findet uns jetzt in neuer Pracht, altgewohnter Qualität und unerwarteter Regelmäßigkeit unter www.senfblog.info

Denkt dran!: Eure Kommentare sind mit uns umgezogen, hier auf Blogspot hört euch also niemand mehr zu. Gebt unserer neuen Seite eine Chance und schaut direkt mal vorbei.

Wir freuen uns auf euch (Naja auf einige)
Beste Grüße, euer SenfblogTeam



Samstag, 30. Juni 2012

Der Teufel und die Wahrheit Teil 2


Der Teufel und die Wahrheit Teil 1

Es ist klar, dass nach diesen Worten zunächst keiner der auf dem Grabhügel Anwesenden irgendetwas zu sagen hatte. Denn zum einen waren diese Worte so ursprünglich und echt, wie sie noch keiner der Grabräuber jemals gehört oder gedacht hatte, und zum anderen vermittelte das Gesicht mit seinen toten Augen und dem ausgedorrten Gesicht nicht gerade einen gewöhnlichen Eindruck. Doch schnell hämmerte nach dem ersten Schock die gute, alte Menschenvernunft gegen die ehrlosen Hirnhäute, so dass etwa fünf der fünfzehn Anwesenden ihre schmutzigen und mit Erdklumpen beschmierten Beine in die Hand nahmen, die sie dann instinkthaft wie die Tiere zur nächsten Schutzstation trugen. Und so waren es nur noch Zehn.

Dienstag, 19. Juni 2012

Scheiße fressen (jeden Tag)


Wir glauben nichts mehr, wir wissen nur noch. Das sind wir.
Wir fressen Scheiße, jeden Tag.
Wir schauen uns Scheiße fressende Menschen im Internet an.

Wir gehen über die glühenden Straßen im Sommer,
wir hasten beim Laufen und ignorieren die Bettler und Armen.
Wir hetzen nur noch hin und her, nur des Geldes und der Zeit wegen.

Unsere Wut und unseren Frust entfesseln wir im Drogenrausch. Völlig besoffen und drauf, latschen wir über Scherben und springen über brennende Dächer und höllentiefe Abgründe. Dabei immer mit einem selbstverliebten Lächeln im Gesicht.
Wir machen uns am Wochenende kaputt, um uns danach wieder besser zu fühlen. Und manchmal machen wir uns auch unter der Woche kaputt, wenn irgendwo irgendwer spielt und erst recht alle anderen hingehen. Am Tag darauf beginnt es von vorn:
Hetzen, Fressen, Saufen.

Hin und wieder zweifeln wir daran, ob es klug ist, ständig nur Scheiße zu fressen.
Doch dann kommen sie wieder mit ihren eintausend Augen und Armen und schenken uns Zuckerwatte aus Scheiße oder Eis am Stiel.

Dann lassen wir Menschen verrecken, lassen Konzerne unsere Natur und
Unsere Moral zerstören, dann hören wir auf Werbestimmen und auf diese ganzen Scheißer, die unsere Gehirne manipulieren wollen und die uns weißmachen, dass wir alles können, dass wir besser sind als alle anderen, dass wir nur fressen müssen, jeden Tag. Jeden Tag ein kleiner Klumpen Scheiße, das ist doch nicht schlimm, behaupten sie. Immerhin geht es hier um unsere Zukunft.

Wir wissen das alles, aber wir glauben es nicht mehr. Das ist das Problem an dieser Geschichte.

Freitag, 25. Mai 2012

Der Teufel und die Wahrheit Teil 1

In dem Moment als die Menschen den letzten Nagel aus dem Holz entfernen, springt der Deckel mit einem lauten Knall auf. Ohne viel Getöse, unnötigen Rauch oder Blitzlichter verstummt das ätzende Wehklagen und eine tiefe, sanfte Stimme dringt aus dem Sarg direkt zu den Grabräubern: „Ich bin es, ihr Unglücklichen. Hört mir gut zu, ihr Würmer, ihr Zweifler und Hilflosen. Ich hoffe es sind gerade so viel Zweifler unter euch wie Würmer, denn die Würmer werden es sein, die euch am Ende des Tages mit Fäusten und Stiefeln erschlagen! Mit den Bloßen Händen sage ich euch! Also hört mir gut zu und unterbrecht mich nicht. Denn werde ich unterbrochen, so zerfalle ich zu Staub und ihr werdet nie erfahren, was ich euch zu sagen habe. Was seid ihr nur für Narren dass ihr mich ausgegraben habt und meine Ketten gelöst! Wisst ihr denn nicht wer ich bin? Habt ihr beim Schaufeln und Schwitzen nie daran gedacht, was sich in diesem Totengrab verbirgt? Oh ihr Ehrlosen, ihr Seelenlosen, ihr Grabräuber! Wie konntet ihr euch so sicher sein, dass ihr nicht vielleicht das Grab eines Kindes oder einer armen Mutter schändet? Wie konntet ihr nur so tun als wärt ihr auf der Suche nach etwas und dabei noch auf dem richtigen Weg und an dem richtigen Platze? Doch halt! Antwortet nicht! Sagt sowieso nichts, überhaupt kein Wort! Ich werde euch selbst antworten, denn ich weiß wie es um euch steht, ihr Verdorbenen; und ich weiß wie es um eure toten Seelen steht, ihr Verzweifelten! Nun gut, so hört mir zu.

Damals, vor sehr sehr langer Zeit, zu einer Zeit als ihr alle noch nicht geboren wart, formten Menschen wie ihr mein Gesicht und setzten mir eine Krone auf. Sie opferten sich für mich auf, verkauften ihr Hab und Gut und ihre Seelen und wurden Eins mit mir und den anderen. Jeder einzelne kam zu mir herniedergekniet und küsste mir die Stirn und den Mund. Danach riss er sich die eigene Seele aus dem Leib und warf sie in einen geflochtenen Korb. Auch sein Herz riss er sich heraus und gab seinem Nächsten davon zu essen. Die Nächsten verschlangen die Herzen mit Wollust und leuchtenden Augen, während ihnen die Herzlosen mit einem sehnsüchtigen Blick dabei zuschauten und meinen tiefsten und reinsten Segen erhielten. Ich bekreuzigte sie und sagte ihnen, die sie sich gerade selbst verkauft und gerettet hatten, dass sie von nun an niemals einsam wären und nicht mehr zu zweifeln brauchten – weder mit sich, noch mit ihren Nächsten. Denn der Segen des Allerhöchsten wäre nun durch ihre Herzen und Mägen gefahren und das Paradies würde sich geradewegs hinter der nächsten Türe auftun. Und schließlich wandelte ein jeder beglückt und ohne Schmerzen hinaus in die Sonne. Die Sonne ging ab diesem Tage wieder auf und unter, wie gewohnt. Die Tage bleiben genau so lang wie immer. Die Arbeit war hart und die Winter blieben kalt. Nur die Herzen der Menschen waren vertilgt und die Seelen der Seelen- und Schmerzlosen blieben unter einem seidenen Tuch in dem geflochtenen Korb, von wo aus sie keinen Schaden mehr anrichten konnten und bis zum heutigen Tage vor sich hinschlummern!“

Dienstag, 20. März 2012

Und sonst so?

In was für einer Welt leben wir?





Vorfahren vor Reichelt und einem Obdachlosen mit dem Benz. Fotografiert vom Iphone des Autors.

Donnerstag, 8. März 2012

Freitag, 2. März 2012

Und sonst so?



Findet die Fehler!

Dienstag, 28. Februar 2012

Und sonst so?


So Peinlich!

Gauck soll heiraten! Online-Petition folgt...


Das nervige Gezeter um die Deutungshoheit in Sachen Gauck nervt schon seit Wochen. Ständig geht es darum wo Joachim Gauck was gesagt hat, wie er es gesagt hat und in welchem Kontext seine Worte fielen. Kontext, verdammt nochmal, welcher Kontext? Und wen interessiert überhaupt irgendein Kontext?

Viel interessanter sind doch die Leute, die über Gauck reden, und sich für die wirklich wichtigen Themen stark machen. So fordert zum Beispiel Norbert Geis (CSU), dass Joachim Gauck doch bitteschön schnellstnötig den nächsten Traualtar suchen sollte.

Denn wenn er das nicht täte, und mit einer „wilden Ehe“ in den Präsidentenpalast einziehen würde, dann würde es bestimmt Donner und Blitze über Berlin hageln. Vielleicht wäre das gar nicht so schlecht. Vielleicht wäre Gott dann der eigentliche Depp vom Dienst?

Überaus interessant ist auch das Gesicht von Norbert Geis (s.o.). Versteckt sich da nicht eine bislang geheime Verwandtschaft zum bayrischen Steh-auf-Männchen Edmund Stoiber? Besonderes Merkmal ist hier die CSU-Nase der beiden Politiker. Verwunderlich ist dabei, warum aus solchen Verwandtschaftsverhältnissen immer so ein Hehl gemacht wird? Sind die Bayern in Sachen familiärer Fortpflanzung nicht geradezu liberal? Hier noch mal der direkte Vergleich:




Voller Hoffnung wird der Senfblog dieser Tage die Medienberichterstattung um Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt verfolgen. In einer E-Mail hatten wir die alles entscheidende Frage gestellt, die sicherlich allen investigativen Medienvertretern dem ganzen Volk unter den Nägeln brennt:


„Wie läufts eigentlich so im Bett, Herr Gauck?“


P.S. Eine Online-Petition für die Gauck-Hochzeit wird morgen auf dieser Webseite veröffentlicht!

Freitag, 24. Februar 2012

Dienstag, 21. Februar 2012

Skandal um Pundespräsidenten in spe


Skandal um Präsidentschaftskandidaten Joachim Gauck! Er lebt seit mehreren Jahren in einer Beziehung zu einer Frau und ist immer noch nicht verheiratet! Während Freunde des Paars, das von der Presse auch gerne als „Der Joachim und seine Daniela“ bezeichnet wird, zunächst einmal froh sind, dass Gauck überhaupt eine „Olle abbekommen“ hat, scheinen sie über die heidnische Vereinigung der beiden „Turteltauben“ weniger begeistert zu sein.

Auch der Papst hat sich bereits eingeschaltet und die Beziehung Gaucks zu Daniela Schadt aufs Schärfste verurteilt. Das Liebesleben eines zukünftigen Bundespräsidenten sei äußert wichtig für sein Amt und in diesem Zusammenhang wäre eine nichteheliche Beziehung zu einer Frau die keine Jungfrau mehr ist „mehr als eine Schande für das christliche Deutschland.“ Die großen Worte eines Kleider tragenden Männchens sind allerdings nicht die einzige Form von Kritik, welcher Gauck dieser Tage ausgesetzt ist.

Stimmen aus der SPD, die ihren Wunschkandidaten Gauck bislang nur in den höchsten Tönen lobten, üben auf einmal vor allem Kritik an der äußeren Erscheinung von Daniela Schadt, die zwar fast blond ist, aber einer Bettina Wulff in keinster Weise die Brüste reichen könne. Auch wenn Daniela Schadt gern Bücher liest, Fahrrad fährt und klassische Musik hört, "macht sie einem hammergeilen Gerät wie Bettina Wulff keine Konkurrenz", so der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel.

Die härteste Forderung der Kritiker sei eine Trennung der beiden Liebenden zum Wohle des Präsidentenamtes. Denn in letzter Konsequenz könne selbst der bekannteste deutsche Schönheitschirurg, Prof. Dr. Mang, nichts an dem anatomischen Drunter-und-drüber Daniela Schadts retten. Zudem ließen eine Schönheits-Op und deren Finanzierung höchstwahrscheinlich neue Spekulationen um die finanzielle Verstrickung und Vetternwirtschaft des Bundespräsidenten in spe aufkommen.

Natürlich wäre eine mildere Lösung des Dilemmas denkbar, indem man der praktizierenden Journalistin eine verminderte Intelligenz im Zusammenhang mit ihren familiären Wurzeln nachweisen könnte. Das Lexikon von Spezl Thilo Sarrazin würde dafür den ersten Anlaufpunkt bieten. Würde sich eine genetisch bedingte Intelligenzschwäche bei Daniela Schadt nachweisen lassen, wären ihre Problemzonen vor der Berichterstattung der Medien in Sicherheit gebracht. Eine Frage bleibt trotzdem: Wohin damit?

Montag, 20. Februar 2012

Neujahrstag

Es war anders gewesen und würde nie wieder so sein.

Es ist 08:37 Uhr und meine Gedanken rasen chaotisch durch meinen Kopf während ich den vermüllten Hamburger Hafen betrachte. „Nächster Halt Baumwall“ – langsam zieht die in der Morgensonne erleuchtete U-Bahn Station an meinen Augen vorbei. Mit der ersten Kurve weg vom Wasser verlässt mein Blick das Fenster und sucht nach Gleichgesinnten im Waggon. Ein Obdachloser unterhält sich lauthals mit seinem Rucksack während er die Flaschenbeute vom Abend zählt und den traurigen Hund neben sich mit einer Hand tätschelt; ein schlafender junger Mann mit schiefer Brille liegt mit dem Kopf an die Scheibe gelehnt seitlich vor mir und aus Erfahrung weiß ich, dass der Kotzfleck auf seiner Jeansjacke nie aufhören wird zu stinken; dann steht da noch eine junge Frau in einem viel zu kurzem Rock für ihre Figur (außerdem hat sie offensichtlich ihre Jacke verloren, da ihre kräftigen Arme frei zu sehen sind, was bei dieser Kälte an Selbstmord grenzt) und die verschmierte Schminke unter ihren Augen sagt mir, dass auch sie keinen guten Abend hatte; als letztes drehe ich meinen Kopf und sehe ein altes Ehepaar: offensichtlich Touristen, er mit Stadtplan und sie schaut mit dem besorgten Blick einer alten Frau die nie gearbeitet hat in Richtung des Fahrplans an der Decke. Wäre ich nicht so angetrunken und sentimental würde ich mich zu ihnen setzen und ihnen helfen, aber ich bin es jetzt gerade. Ich fühle mich einsam.

Samstag, 18. Februar 2012

Gedanken(!)gut

Joko und Klaas wird neuer Bundespräsident

Freitag, 17. Februar 2012

Donnerstag, 9. Februar 2012

Dienstag, 7. Februar 2012

Verkehrte Welt

Herrmann freut sich über jeden neuen Erwerb. Von Hause aus hat Herrmann gelernt, was es heißt, glücklich zu sein. Jeder neue Kaffee, jeder neue Latte macchiato erweitert seinen Horizont. Jeder neue Handyvertrag bringt ihm ein neues Handy, das noch mehr kann und noch mehr anerkannt wird als das alte. Wenn sein Vertrag ausläuft, dann bekommt Herrmann für nur einen Euro, oder dreißig Euro, oder fünfzig Euro ein neues Handy.

Doch richtig glücklich ist Herrmann erst wenn er vor seinen Freunden mit seiner Erfahrung mit Latte macchiato prahlen und sein neues, wahrscheinlich sechzehntes Mobilfunkgerät vorzeigen kann: „Seht mal her, ich hab mir diese neue App runtergeladen, mit der ich ganz einfach mein Urinbild untersuchen kann.“

„Was?“ fragt Michael, der ergonomische Klobrillen für reiche Ärsche übers Internet verkauft, „welches Modell ist das denn?“

Doch da hat Herrmann schon in sein Bierglas uriniert. Als er das halbvolle Bierglas auf den Tisch stellt, beugt sich die Runde neugierig über das Glas mit Herrmanns Pisse drin. Außer Michael sitzen dort noch Eva mit dem Burnout-Syndrom und Sophie, die ihren kleinen Hund Kevin mitgebracht hat. Kevin sitzt in seiner Hundetasche und ist der einzige, der nicht über die Tischkante sehen kann, wo Herrmanns Bierglas steht. Trotzdem schnüffelt Kevin aufgeregt und wackelt mit seinem Hundeschwanz, was allerdings keiner bemerkt, denn Kevin steckt ja in einer Tasche.
Wie verrückt muss es sein, als Hund einen halben Liter frischen Urin zu schnuppern und dabei in einer Tasche für Hunde gefangen zu sein? Das kann sich keiner der vier Freunde vorstellen.

„Du hast heute genug Flüssigkeit zu dir genommen, Herrmann!“, bemerkt Eva, die das Glas mit Herrmanns Pisse sehr genau unter die Lupe nimmt. „Dein Urin ist schiergar durchsichtig, Herrmann!“, schiebt sie fachmännisch hinterher, nachdem Herrmann ihr nicht antwortet.

„Ja, ich habe tatsächlich viel getrunken. Ich trinke immer viel. Das kommt daher, dass ich als Kind einmal ins Krankenhaus gekommen bin, weil ich eine Zeit lang zu wenig getrunken hatte. Ich bekam zuerst ganz schreckliches Bauchweh und als ich eine ganze Nacht lang vor Schmerzen nicht schlafen konnte, brachten mich meine Eltern in die Notaufnahme.“

„Da hast du ja Glück gehabt“, meint Eva. „Ich trinke immer zu wenig. Also ich finde das mit dem Krankenhaus gar nicht so schlecht. Du kannst eigentlich froh sein, dass dir sowas passiert ist! Jetzt achtest du wenigstens auf deinen Wasserhaushalt!“

„Ich trinke auch viel zu wenig“, wirft Michael ein.

Dann meldet sich auch Sophie zu Wort: „Ja ich auch. Mein Arzt sagt mir immer, ich solle zwei bis vier Liter pro Tag trinken. Aber ich schaffe im Schnitt nur anderthalb Liter. Ich habe einfach nicht so viel Durst!“

„Ja das kenne ich gut. Aber da muss man einfach den inneren Schweinehund überwinden!“

„Richtig“, sagt Herrmann.

„Richtig“, sagt Eva, die aufgeregt an ihren Fingernägeln knabbert. „Komm schon Herrmann, zeig uns was deine neue App kann!“

Daraufhin nimmt Herrmann sein Handy in die Hand und fängt an Fotos von dem Glas mit Pisse zu machen. Weder Sophie noch Kevin kriegen ihre Mäuler geschlossen. Während Kevin allerdings nur auf den Geruch des Urins abgeht, ist Sophie fasziniert von der modernen Technik, die es scheinbar möglich macht, Pisse in Daten zu verwandeln.

„Scheiße, da tut sich nix...“, murmelt Herrmann, nachdem er das zehnte Foto von seiner Pisse im Glas gemacht hat. Langsam werden alle Beteiligten ein wenig ungeduldig.

„Da hast du dir aber einen schönen Scheiß andrehen lassen, Herrmann“, sagt Sophie, und lächelt ihm dabei höhnisch zu.

„Ja“, kommt es von Eva, „einen schönen Scheiß.“

„Vielleicht musst du es auch einfach reinstecken“, meint Michael, der kreative Scheißhausdesigner.

„In das Glas reinstecken?“

„Ja, warum denn nicht? Das funktioniert bestimmt über einen Sensor!“

„Hm... ja okay, warum nicht?“ Schließlich wollen alle Herrmanns Urinbild analysiert wissen.

Also tunkt Herrmann sein Handy in das Bierglas. Die Runde wartet gespannt auf irgendein Zeichen.

„Ich würde es vorsichtshalber mal ganz reinstecken!“, sagt Michael nach zwei Minuten andächtigen Schweigens. „Wer weiß schon wo genau der Sensor sitzt?“

Recht hat er. Und so lässt Herrmann sein Handy in das Glas gleiten. Ein wenig Pisse spritzt dabei auf den Tisch und seine Hand. Doch die anderen lassen sich davon nicht irritieren. Und während Herrmann seine Pisshand am Hosenbein trocknet und der ganze Tisch auf ein Bierglas starrt, in dem sich ein halber Liter Urin von Herrmann und sein neuestes Handy befinden, schlägt Kevin verzweifelt seine Pfoten über dem Kopf zusammen.

Sonntag, 29. Januar 2012

Und sonst so?


Fundort: Erfurt, Schlösserstraße; Supermarkt

Samstag, 28. Januar 2012

Occupy Weltuntergang 2012

Die sogenannte Occupy-Bewegung zählt zweifellos zu einer neuen, modernen Form des politischen Protests. Aus der ersten, weltweit bekannt gewordenen „Occupy-Wallstreet“- Gruppe bildeten sich in den letzten Wochen und Monaten zahlreiche Ableger, wie zum Beispiel die „Occupy Frankfurt“- Gruppe, „Occupy Uni“ oder „Occupy Friseursalon Rodemich“.

Die Occupierenden, wie sie sich selbst nennen, haben aus gegebenem Anlass – wir schreiben das Jahr des totalen Weltuntergangs – eine neue Gruppe gegründet. Die „Occupy Weltuntergang 2012“-Bewegung protestiert gegen den bevorstehenden Weltuntergang am 21.12.12. Die Redakteure vom Senfblog haben die Demonstranten im kalten, vorapokalyptischen Januar an der Humboldt-Universität in Berlin besucht. Bisher haben sich bereits mehrere Arbeitsgemeinschaften gegründet, die dem Weltuntergang mit List und Know-How entgegenwirken wollen. Tim und Franzi von der AG „Öffentlichkeitsarbeit“, schildern ihre Beweggründe für den Protest: „Naja, also es ist ja völlig klar, dass die Mayas unsere Welt in den Abgrund reißen wollen, wegen dem ganzen Gold, das die Kapitalisten ihnen gestohlen haben. Und wir wissen, dass es für diesen Konflikt nur eine Lösung gibt: ZIEHT DEN MAYAS DIE LEDERHOSEN AUS; LEDERHOSEN AUS; LEDERHOSEN AUS!“, so die 23-jährige Franzi.
„Und außerdem wär es ja ziemlich schlecht wenn die Welt auf einmal nicht mehr da wäre. Oder?“, ergänzt Tim, der gerne zeltet und entkoffeinierten Kaffee trinkt. Auf eine Nachfrage bezüglich der Lederhosen bekamen unsere Redakteure an diesem Tag leider keine Auskunft mehr. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte bereits Lukas von der AG „Wilde 13“ ge-mic-checkt und somit das Rederecht erhalten.

Der Kampf gegen den internationalen Weltuntergang erscheint durchaus nicht aussichtslos. Unterstützung bekommt die Occupy-Bewegung nämlich durch Prominente wie Thomas Gottschalk, der gerade seine neue Sendung „Gottschalk live“ im Ersten gestartet hat und überhaupt nicht einsieht, warum er gleichzeitig mit allen Normalsterblichen untergehen soll. Ähnlich hoffnungsvoll reagierte Nostradamus auf eine E-Mail-Anfrage des Senfblogs: „Ob jetzt 2012 oder 2022. Das macht den Kohl auch nicht fett!“

Insgesamt bleibt abzuwarten wie sich die Protestbewegung im laufenden Jahr entwickeln wird. Mit Spannung erwartet die Welt eine Stellungnahme des Papstes, der sich bisher nur über seinen Pressesprecher für den Bau einer sogenannten "Arche" ausgesprochen hat.

Dienstag, 24. Januar 2012

Und sonst so?


Fundort: Schloßstraße, Berlin und Internet

Donnerstag, 12. Januar 2012

Gedanken(!)gut

Deutschland hat einen neuen Bundespräsidenten! Lothar machts.

Freitag, 6. Januar 2012

So Gelaber

Was ist schlimmer als Schweigen? Kalter Kaffee und plärrende Kinder bestimmt. Hipsterjungen und Italien? Mit Sicherheit. Aber das Allerschlimmste sind Leute, die einfach zu viel labern. Man trifft sie überall und das ist auch kein Wunder. In der U-Bahn und auf dem Gehsteig, in Gebäuden und im Fernsehen. Da wird gelabert und gelabert – ohne Punkt und Hirn. Da war sogar mal so ein Typ und der hatte irgendeinen Namen. Allerdings war der Name nicht so geläufig. Auf jeden Fall war der Typ irgendwann tot. Allerdings nicht wegen seiner Laberei, sondern weil er einfach zu viel soff.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Lieber Leser oder Redakteur,

weg ist er. Kim Jong ist tot, lang lebe Kim Jong. Endlich mal eine Diktatur, die sich treu bleibt. Eine Diktatur, die die Welt nicht in ihren Grundfesten durch Abtritt, Volksbegehren oder Reformierung erschüttert. Es bleibt wie es immer war. Kein Bürgerkrieg, kein NATO-Einsatz, Mission Accomplished, there is no change, yes we can. Kaum verlässt einer der wichtigen Diktatoren der aktuellen Weltgeschichte die Bühne, gibt es Wechsel und Wandel. Egal ob Gaddafi, Bin Laden oder Jobs, alles wird komplizierter. Kein Schwarz und Weiß mehr, sondern tausende Grauabstufungen, selbst Appleprodukte haben keine weiße Weste mehr, sondern präsentieren sich in unentschlossenem Metallicgrau und aus den großen Weltmetropolen schalt es mir entgegen, es solle wohl noch so etwas wie Farben geben. Angeblich sind es die 99%, die mir sagen wollen, dass ich eventuell nicht auf der richtigen Seite der Geschichte stehe, obwohl ich doch die Wirtschaft ankurbele und auch noch Akademiker bin. Aber hey, Einstein ist widerlegt. Was ist also noch sicher? Da bleibt für mich nur eine Konklusion: Wer sagt mir, dass die 99% überhaupt eine legitime Demokratische Mehrheit sind und wenn sie die Mehrheit sind, wie soll sich in einer repräsentativen Demokratie denn ein legitimer Vertreter für diese 99% finden, wäre das dann nicht wieder ein Alleinvertretungsanspruch? 99%ige Mehrheiten kenn ich noch sehr gut aus dem Geschichtsunterricht, aber so ganz mit rechten Dingen ging das wohl damals auch nicht zu. Droht also wieder die rote Gefahr oder gar braun? Nein Schluss mit den Farben! Mein IMac soll weiß und mein PC schwarz sein. So einfach soll es gehen. So einfach ging es doch lange. Wer zum Teufel nimmt mir endlich wieder das Denken ab?! Mein Kopf raucht und ich fange an mich zu empören! Gebt mir endlich wieder Struktur - seht mich an - ich schreibe einen Artikel! Und ich bin nicht der einzige. Es geht immer mehr Leuten so wie mir. Ob HD oder 3D das wieder in den Griff bekommt?

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