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Dienstag, 28. Februar 2012

Und sonst so?


So Peinlich!

Gauck soll heiraten! Online-Petition folgt...


Das nervige Gezeter um die Deutungshoheit in Sachen Gauck nervt schon seit Wochen. Ständig geht es darum wo Joachim Gauck was gesagt hat, wie er es gesagt hat und in welchem Kontext seine Worte fielen. Kontext, verdammt nochmal, welcher Kontext? Und wen interessiert überhaupt irgendein Kontext?

Viel interessanter sind doch die Leute, die über Gauck reden, und sich für die wirklich wichtigen Themen stark machen. So fordert zum Beispiel Norbert Geis (CSU), dass Joachim Gauck doch bitteschön schnellstnötig den nächsten Traualtar suchen sollte.

Denn wenn er das nicht täte, und mit einer „wilden Ehe“ in den Präsidentenpalast einziehen würde, dann würde es bestimmt Donner und Blitze über Berlin hageln. Vielleicht wäre das gar nicht so schlecht. Vielleicht wäre Gott dann der eigentliche Depp vom Dienst?

Überaus interessant ist auch das Gesicht von Norbert Geis (s.o.). Versteckt sich da nicht eine bislang geheime Verwandtschaft zum bayrischen Steh-auf-Männchen Edmund Stoiber? Besonderes Merkmal ist hier die CSU-Nase der beiden Politiker. Verwunderlich ist dabei, warum aus solchen Verwandtschaftsverhältnissen immer so ein Hehl gemacht wird? Sind die Bayern in Sachen familiärer Fortpflanzung nicht geradezu liberal? Hier noch mal der direkte Vergleich:




Voller Hoffnung wird der Senfblog dieser Tage die Medienberichterstattung um Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt verfolgen. In einer E-Mail hatten wir die alles entscheidende Frage gestellt, die sicherlich allen investigativen Medienvertretern dem ganzen Volk unter den Nägeln brennt:


„Wie läufts eigentlich so im Bett, Herr Gauck?“


P.S. Eine Online-Petition für die Gauck-Hochzeit wird morgen auf dieser Webseite veröffentlicht!

Freitag, 24. Februar 2012

Dienstag, 21. Februar 2012

Skandal um Pundespräsidenten in spe


Skandal um Präsidentschaftskandidaten Joachim Gauck! Er lebt seit mehreren Jahren in einer Beziehung zu einer Frau und ist immer noch nicht verheiratet! Während Freunde des Paars, das von der Presse auch gerne als „Der Joachim und seine Daniela“ bezeichnet wird, zunächst einmal froh sind, dass Gauck überhaupt eine „Olle abbekommen“ hat, scheinen sie über die heidnische Vereinigung der beiden „Turteltauben“ weniger begeistert zu sein.

Auch der Papst hat sich bereits eingeschaltet und die Beziehung Gaucks zu Daniela Schadt aufs Schärfste verurteilt. Das Liebesleben eines zukünftigen Bundespräsidenten sei äußert wichtig für sein Amt und in diesem Zusammenhang wäre eine nichteheliche Beziehung zu einer Frau die keine Jungfrau mehr ist „mehr als eine Schande für das christliche Deutschland.“ Die großen Worte eines Kleider tragenden Männchens sind allerdings nicht die einzige Form von Kritik, welcher Gauck dieser Tage ausgesetzt ist.

Stimmen aus der SPD, die ihren Wunschkandidaten Gauck bislang nur in den höchsten Tönen lobten, üben auf einmal vor allem Kritik an der äußeren Erscheinung von Daniela Schadt, die zwar fast blond ist, aber einer Bettina Wulff in keinster Weise die Brüste reichen könne. Auch wenn Daniela Schadt gern Bücher liest, Fahrrad fährt und klassische Musik hört, "macht sie einem hammergeilen Gerät wie Bettina Wulff keine Konkurrenz", so der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel.

Die härteste Forderung der Kritiker sei eine Trennung der beiden Liebenden zum Wohle des Präsidentenamtes. Denn in letzter Konsequenz könne selbst der bekannteste deutsche Schönheitschirurg, Prof. Dr. Mang, nichts an dem anatomischen Drunter-und-drüber Daniela Schadts retten. Zudem ließen eine Schönheits-Op und deren Finanzierung höchstwahrscheinlich neue Spekulationen um die finanzielle Verstrickung und Vetternwirtschaft des Bundespräsidenten in spe aufkommen.

Natürlich wäre eine mildere Lösung des Dilemmas denkbar, indem man der praktizierenden Journalistin eine verminderte Intelligenz im Zusammenhang mit ihren familiären Wurzeln nachweisen könnte. Das Lexikon von Spezl Thilo Sarrazin würde dafür den ersten Anlaufpunkt bieten. Würde sich eine genetisch bedingte Intelligenzschwäche bei Daniela Schadt nachweisen lassen, wären ihre Problemzonen vor der Berichterstattung der Medien in Sicherheit gebracht. Eine Frage bleibt trotzdem: Wohin damit?

Montag, 20. Februar 2012

Neujahrstag

Es war anders gewesen und würde nie wieder so sein.

Es ist 08:37 Uhr und meine Gedanken rasen chaotisch durch meinen Kopf während ich den vermüllten Hamburger Hafen betrachte. „Nächster Halt Baumwall“ – langsam zieht die in der Morgensonne erleuchtete U-Bahn Station an meinen Augen vorbei. Mit der ersten Kurve weg vom Wasser verlässt mein Blick das Fenster und sucht nach Gleichgesinnten im Waggon. Ein Obdachloser unterhält sich lauthals mit seinem Rucksack während er die Flaschenbeute vom Abend zählt und den traurigen Hund neben sich mit einer Hand tätschelt; ein schlafender junger Mann mit schiefer Brille liegt mit dem Kopf an die Scheibe gelehnt seitlich vor mir und aus Erfahrung weiß ich, dass der Kotzfleck auf seiner Jeansjacke nie aufhören wird zu stinken; dann steht da noch eine junge Frau in einem viel zu kurzem Rock für ihre Figur (außerdem hat sie offensichtlich ihre Jacke verloren, da ihre kräftigen Arme frei zu sehen sind, was bei dieser Kälte an Selbstmord grenzt) und die verschmierte Schminke unter ihren Augen sagt mir, dass auch sie keinen guten Abend hatte; als letztes drehe ich meinen Kopf und sehe ein altes Ehepaar: offensichtlich Touristen, er mit Stadtplan und sie schaut mit dem besorgten Blick einer alten Frau die nie gearbeitet hat in Richtung des Fahrplans an der Decke. Wäre ich nicht so angetrunken und sentimental würde ich mich zu ihnen setzen und ihnen helfen, aber ich bin es jetzt gerade. Ich fühle mich einsam.

Samstag, 18. Februar 2012

Gedanken(!)gut

Joko und Klaas wird neuer Bundespräsident

Freitag, 17. Februar 2012

Donnerstag, 9. Februar 2012

Dienstag, 7. Februar 2012

Verkehrte Welt

Herrmann freut sich über jeden neuen Erwerb. Von Hause aus hat Herrmann gelernt, was es heißt, glücklich zu sein. Jeder neue Kaffee, jeder neue Latte macchiato erweitert seinen Horizont. Jeder neue Handyvertrag bringt ihm ein neues Handy, das noch mehr kann und noch mehr anerkannt wird als das alte. Wenn sein Vertrag ausläuft, dann bekommt Herrmann für nur einen Euro, oder dreißig Euro, oder fünfzig Euro ein neues Handy.

Doch richtig glücklich ist Herrmann erst wenn er vor seinen Freunden mit seiner Erfahrung mit Latte macchiato prahlen und sein neues, wahrscheinlich sechzehntes Mobilfunkgerät vorzeigen kann: „Seht mal her, ich hab mir diese neue App runtergeladen, mit der ich ganz einfach mein Urinbild untersuchen kann.“

„Was?“ fragt Michael, der ergonomische Klobrillen für reiche Ärsche übers Internet verkauft, „welches Modell ist das denn?“

Doch da hat Herrmann schon in sein Bierglas uriniert. Als er das halbvolle Bierglas auf den Tisch stellt, beugt sich die Runde neugierig über das Glas mit Herrmanns Pisse drin. Außer Michael sitzen dort noch Eva mit dem Burnout-Syndrom und Sophie, die ihren kleinen Hund Kevin mitgebracht hat. Kevin sitzt in seiner Hundetasche und ist der einzige, der nicht über die Tischkante sehen kann, wo Herrmanns Bierglas steht. Trotzdem schnüffelt Kevin aufgeregt und wackelt mit seinem Hundeschwanz, was allerdings keiner bemerkt, denn Kevin steckt ja in einer Tasche.
Wie verrückt muss es sein, als Hund einen halben Liter frischen Urin zu schnuppern und dabei in einer Tasche für Hunde gefangen zu sein? Das kann sich keiner der vier Freunde vorstellen.

„Du hast heute genug Flüssigkeit zu dir genommen, Herrmann!“, bemerkt Eva, die das Glas mit Herrmanns Pisse sehr genau unter die Lupe nimmt. „Dein Urin ist schiergar durchsichtig, Herrmann!“, schiebt sie fachmännisch hinterher, nachdem Herrmann ihr nicht antwortet.

„Ja, ich habe tatsächlich viel getrunken. Ich trinke immer viel. Das kommt daher, dass ich als Kind einmal ins Krankenhaus gekommen bin, weil ich eine Zeit lang zu wenig getrunken hatte. Ich bekam zuerst ganz schreckliches Bauchweh und als ich eine ganze Nacht lang vor Schmerzen nicht schlafen konnte, brachten mich meine Eltern in die Notaufnahme.“

„Da hast du ja Glück gehabt“, meint Eva. „Ich trinke immer zu wenig. Also ich finde das mit dem Krankenhaus gar nicht so schlecht. Du kannst eigentlich froh sein, dass dir sowas passiert ist! Jetzt achtest du wenigstens auf deinen Wasserhaushalt!“

„Ich trinke auch viel zu wenig“, wirft Michael ein.

Dann meldet sich auch Sophie zu Wort: „Ja ich auch. Mein Arzt sagt mir immer, ich solle zwei bis vier Liter pro Tag trinken. Aber ich schaffe im Schnitt nur anderthalb Liter. Ich habe einfach nicht so viel Durst!“

„Ja das kenne ich gut. Aber da muss man einfach den inneren Schweinehund überwinden!“

„Richtig“, sagt Herrmann.

„Richtig“, sagt Eva, die aufgeregt an ihren Fingernägeln knabbert. „Komm schon Herrmann, zeig uns was deine neue App kann!“

Daraufhin nimmt Herrmann sein Handy in die Hand und fängt an Fotos von dem Glas mit Pisse zu machen. Weder Sophie noch Kevin kriegen ihre Mäuler geschlossen. Während Kevin allerdings nur auf den Geruch des Urins abgeht, ist Sophie fasziniert von der modernen Technik, die es scheinbar möglich macht, Pisse in Daten zu verwandeln.

„Scheiße, da tut sich nix...“, murmelt Herrmann, nachdem er das zehnte Foto von seiner Pisse im Glas gemacht hat. Langsam werden alle Beteiligten ein wenig ungeduldig.

„Da hast du dir aber einen schönen Scheiß andrehen lassen, Herrmann“, sagt Sophie, und lächelt ihm dabei höhnisch zu.

„Ja“, kommt es von Eva, „einen schönen Scheiß.“

„Vielleicht musst du es auch einfach reinstecken“, meint Michael, der kreative Scheißhausdesigner.

„In das Glas reinstecken?“

„Ja, warum denn nicht? Das funktioniert bestimmt über einen Sensor!“

„Hm... ja okay, warum nicht?“ Schließlich wollen alle Herrmanns Urinbild analysiert wissen.

Also tunkt Herrmann sein Handy in das Bierglas. Die Runde wartet gespannt auf irgendein Zeichen.

„Ich würde es vorsichtshalber mal ganz reinstecken!“, sagt Michael nach zwei Minuten andächtigen Schweigens. „Wer weiß schon wo genau der Sensor sitzt?“

Recht hat er. Und so lässt Herrmann sein Handy in das Glas gleiten. Ein wenig Pisse spritzt dabei auf den Tisch und seine Hand. Doch die anderen lassen sich davon nicht irritieren. Und während Herrmann seine Pisshand am Hosenbein trocknet und der ganze Tisch auf ein Bierglas starrt, in dem sich ein halber Liter Urin von Herrmann und sein neuestes Handy befinden, schlägt Kevin verzweifelt seine Pfoten über dem Kopf zusammen.