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Montag, 11. Oktober 2010

Rollfeldreview

Berlin Tempelhof, ein Flughafen an dem sich die Geister scheiden, oder sollte ich sagen schieden? Immerhin rollt seit dem 30.10.2008 kein Flugzeug mehr über den innerstädtischen Start- und Landeasphalt des „City Airports“. Im April 2008 tobte eine gewaltige Schlammschlacht um den Erhalt des Flugbetriebs auf der denkmalgeschützten Anlage. Ich erinnere nur ungern an geschmacklose Wahlpropaganda dieser Tage, aber was soll’s:

Bei der Werbung war es nun wirklich kein Wunder, dass zwar 60,1 % der Abstimmenenden, aber nur 21,7 % der Stimmberechtigten für den Weiterbetrieb des Flughafens stimmten. Der Überwiegende Anteil der Anwohner hatte für den Erhalt gestimmt, der Großteil der Berliner interessierte sich dafür aber nicht weiter und blieb der dem Volksentscheid fern.
Doch was ist jetzt aus dem Flughafen geworden? Die Informationsflut schien schneller Abgeebbt zu sein, als Wowereit realisieren konnte, dass ein Verbot des Flugbetriebs nicht finanzierbar ist. Investoren muss man mittlerweile mit der Lupe Suchen, die meisten sind abgesprungen. Verständlich, immerhin hätte sich auch für sie die Investition in das Gelände nur bei laufendem Flugverkehr gerechnet.

Flughafen Tempelhof ist derweil ein Park, zugänglich für alle Bürger, na ja zumindest bis es dunkel wird. Dann werden die Tore geschlossen. Berlin ist zwar offiziell die „grünste“ Hauptstadt der Welt, aber so ein Park ... ja so ein Park ..., verdammt noch mal, wer braucht denn noch einen Park?
Na ja zumindest sind so langsam auch die Stimmen verstummt, die dem Flughafen den Denkmalstatus aberkennen wollten, weil sie zu spät erkannt haben wie teuer es seien kann, einen der größten zusammenhängenden Hallenkomplexe in Europa zu unterhalten, wenn dieser leer steht.
Ach aber es hat ja auch was Gutes, dass auf dem Rollfeld keine Kerosinschleudern mehr parken, jedenfalls konnte sich die Berliner Stadtreinigung (BSR) somit in Punkto bescheuerte Promo-Aktionen mal wieder selbst übertreffen und sogar, man höre und staune einen Weltrekord aufstellen. Wird auch mal Zeit. Immerhin waren diese Werbeplakate ja schon Preisverdächtig:


Unverständlicher Weise wurden diese Plakate unter anderem wirklich ausgezeichnet. Tja, ich verstehs nicht. Wenn Ihr darüber lachen könnt, dann schreibt bitte in den Kommentbereich warum und wie alt ihr seid. Ihr seht, so einfach kann man vom Thema abkommen. Da ich aber keine Lust mehr habe, mich noch weiter über Tempelhof oder die BSR auszumehren, lasse ich jetzt Bild und Ton sprechen.

2 Kommentare:

  1. Ich find die Benutzung des Geländes für die Bread&Butter eine super Idee. Nur so als kleiner Seitenkommentar. Ach und übrigens: Warum zum Teufel ist dieser Bär überhaupt so berühmt? Es ist ein Bär...

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  2. Das Problem mit der Bread&Butter war auch nicht, dass sie überhaupt stattgefunden hat, sondern das ein gewisser Bürgermeister die gesammte Anlage ohne vertragliche Sicherheit für diese Modemesse freigehalten hat und das ohne einen konkreten Termin für die Veranstaltung zu haben. Ergo konnte in dieser (langen) Zeit der Unsicherheit niemand anderes das Gelände nutzen, es kam also auch kein Geld rein, aber na ja, um es mal plump auszudrücken, darum kümmert sich ja der Steuerzahler...

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