.

Samstag, 9. Oktober 2010

Rausgekramt: Getting Up

Es wird Zeit mal mit einem zwar meist, aber dennoch nicht immer zutreffendem Vorurteil über Computerspiele aufzuräumen. Na ja zumindest bei einem Spiel, mehr fallen mir zu dem Thema nicht ein, aber sei’s drum: Es gibt Spiele die das Gefühl einer Subkultur adäquat transportieren können, ohne zu mainstream oder lächerlich zu werden!

Ich bleibe im Weiteren aber doch lieber im Singular. Das Spiel von dem ich spreche ist, wie ihr euch dank der subtilen Überschrift bereits denken könnt: Getting Up. Ein Spiel in dem es Hauptsächlich darum geht sich an Securities und Polizei vorbeizuschleichen, halsbrecherische Kletteraktionen durchzuführen und mithilfe kunterbunter Sprühfarbe und hübschen Plakaten jede Menge "Sachbeschädigung" zu betreiben, Graffiti at its best eben! Womöglich um einigen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, auf jeden Fall aber um die Atmosphäre des Spiels zu steigern, spielt eben jenes in einer Art New York "15 Minuten in der Zukunft", wie Creator Marc Ecko es nennt, welches von einem korrupten Bürgermeister regiert wird, der sich zu Rechtfertigung seiner Angst- und Unterdrückungspolitik ausgerechnet die Sprayerszene als gesellschaftlichen Sündenbock ersonnen hat. In dieser gnadenlos überspitzten Dystopie dürften sich sogar eingefleischte Graffitinörgler als Straßenkünstler wohl fühlen. So fängt man zwar als "Toy" an mit dem Edding Wände zu bekritzeln, sieht sich aber bald in der Position mit seinen Malfähigkeiten Kritik in den öffentlichen Raum und somit ein diktatorisches Regime zu Fall zu bringen.

Auch in diesem Spiel wird scharf geschossen, allerdings immer nur auf euch. Dieser Umstand wird es wohl kaum gewesen sein, auf Grund dessen Getting Up unter anderem in Australien nicht auf den Markt kommen durfte. Viel mehr war es nach einem offiziellen Statement die Motivation zu echten Straftaten, die dem Spiel wohl innewohnt, die das Verbot letztendlich bedingte. Nun ja, wenn dem so ist, sollte wohl niemand Grand Theft Auto, geschweige denn irgendeinen Ego-Shooter spielen, aber das ist ein anderes Thema.

Ich lege dieses Spiel jedem ans Herz, der auch nur ansatzweise Interesse an der Graffiti- und Streetartkultur hat. Ach ja, und einen coolen Soundtrack hat es auch noch. Künstler wie The Notorious B.I.G., Talib Kweli, The Roots oder Bloc Party sind darauf zu hören.


Und da das Spiel jetzt irgendwann 5 Jahre alt wurde oder wird, hier noch einer der Lunchtrailer:

2 Kommentare:

  1. ist das eine banksy ratte bei 2:32? Nice! Sind noch andere artists in dem Video versteckt?

    AntwortenLöschen
  2. Ja ist es und ja es lassen sich auch noch andere Künstler in dem Video finden (z.B. Obey), vor allem aber in dem Spiel, wo man sie ab und an persönlich trifft. :)

    AntwortenLöschen