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Dienstag, 23. November 2010

Terrorismus is back!

Liebe Leser,

angesichts der brandaktuellen Bedrohung durch den internationalen Terrorismus, sieht sich der Senfblog dazu verpflichtet euch einige wichtige Informationen zu euer aller Sicherheit und Wohlbefinden zu verkünden. Wie Innenminister de Maizière kurz vor knapp feststellt, wird in Deutschland „Ende November ein mutmaßliches Anschlagsvorhaben umgesetzt werden.“

Keine Panik, aber Vorsicht ist geboten, denn bei einem terroristischen Anschlag ums Leben zu kommen ist ungefähr so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto. Obacht also, Offenheit gegenüber Vorratsdatenspeicherung sei euch ans Herz gelegt und vor allem Augen auf in der Nachbarschaft! Wer Vorsorge treffen möchte und Bock hat legal einen zu kiffen, der kann sich ja überlegen über Amsterdam Schiphol zu reisen und mal eben durch den Nacktscanner zu spazieren. Sicher ist sicher. Das zeugt von gutem Bürgerwillen und damit wäre man selbst schon einmal kein Terrorist. Wodurch man andere als Terroristen erkennt erklärt uns Erhart Körting in einem Video von Matthias Schumacher.



Wie sieht es nun aus mit den drei Personen, die kürzlich in der Wohnung gegenüber eingezogen sind, seltsam aussehen, eine fremde Sprache sprechen und sich so gar nicht blicken lassen? Womöglich nicht einmal ein Schuhregal vor der Tür stehen haben und keine Balkonpflanzen besitzen, die es zu pflegen gelte? Verwunderung ist gut, Observation um Längen besser! Fühlt euch dazu aufgefordert einmal ein bisschen DDR zu spielen und denunziert die Verbrecher! Telefon in die Hand, Behörden anrufen und ab dafür. Alles für unsere eigene Sicherheit! Denn soviel sei gesagt: Entlarven wir die bösen Terroristen vor ihrem Anschlag, können wir am Ende doch noch alle getrost Weihnachtsmärkte besuchen und uns mit Glühwein zuschütten. Mit der Ungewissheit und Angst im Nacken, in Hintertupfingen beim Heißgetränk potenziell weggebombt zu werden, lässt es sich nicht leben. Es gilt: Jetzt ist Terrorzeit. Der Tod ante portas! Also Angst haben, Riegel vor die Tür und Schutz in den eigenen Vier Wänden suchen. Nur im Notfall solltet ihr, gesetzt den Fall eure Vorräte reichen nicht mehr zur Familienspeisung aus und ihr müsst zwangsläufig die Sicherheitszone verlassen, folgende Menschen auf dem Weg zu Aldi oder Kaufhof (oder Currywurstbude, bitte nicht zum Dönermann) meiden und natürlich per Handy den Behörden bekanntmachen:

- Personen die freundlich aussehen (denn Attentäter wollen ja unerkannt bleiben)
- Personen mit Stadtkarten (auf denen potenzielle Anschlagsziele eingezeichnet sein könnten)
- Personen mit Taschen (Achtung: Sprengkörper)
- Personen ohne Tasche aber mit dickem Bauch (``)
- Personen ewtas seltsamen Aussehens die womöglich noch eine fremde Sprache sprechen (Danke E. Körting)
- Personen seltsamen Aussehens und weiblich, die nicht sprechen (Abgeänderte Darstellung, Quelle: E. Körting)
- Mehrere Personen seltsamen Aussehens und männlich, in Sportkleidung, mit einem Fussball in der Hand, Handymusik am laufen und womöglich eine Fremde Sprache sprechend (Vorsicht: ein komplettes Selbstmordattentätergeschwader!
- Alle anderen Leute die irgendwie gehen (mit Tasche oder dickem Bauch), sitzen, streiten, tuscheln, gucken, hetzten, träumen oder einfach nur Sind, seltsam aussehen und zu allem Übel auch noch eine fremde Sprache sprechen!

Kurzum: Habt allzeit Angst! Hinter jeder Ecke könnte ein Attentäter lauern! Gebt eure Gewohnheiten auf! Kein Einkauf mehr beim Gemüsetürken neben dem türkischen Café! Kein Weihnachtsmarkt mit Kollegen! Zieht euch zurück und schürt vor allem Angst, damit es alle mitbekommen. Im gleichen Zuge solltet ihr auch an die Aufgabe eurer Freiheitsrechte zugunsten der Sicherheit denken! Und zugunsten des Sicherheitsstaates! Stellt euch nur vor ihr könntet durch Vorratsdatenspeicherung dem BKA dessen letzten Wunsch gewähren. So kurz vor dem sicheren Tod Ende November. Eurer Gutbürgerseele würde augenblicklich ein Platz im Himmel reserviert!

Wenn euch Angst haben zu schwer fällt, ihr den Terrorismus aber trotzdem unterstützen wollt, dann richtet doch bitte ein Spendenkonto für die Taliban ein. Bei der Postbank geht das kostenfrei und sogar mit einem ansehnlichen Startguthaben. Personen die seltsam aussehen und womöglich eine andere Sprache sprechen werdens euch danken!

2 Kommentare:

  1. Jetzt hab ich Angst. Ist Thüringerisch eine fremde Sprache? Hilfe!

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  2. Hmm...Ich hab die Nachbarin in der Wohnung unter mir noch NIE gesehen. Einige würden meinen, die hätte einfach im Gegensatz zu mir Studentin einen normalen Tagesablauf (man munkelt, sie sei Dozentin), aber man soll ja vorsichtig sein, ne? Genug geplaudert, Behörden anrufen ist angesagt!

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