Am 01. November ist es soweit. Der Neuer Personalausweis ist da. Klein, handlich kommt er in Kreditkartengröße daher und bringt viele neue Möglichkeiten mit sich. Digitales Unterschreiben von Verträgen und einfachere Abwicklung von Onlinegeschäften sind mit ihm machbar, zudem gehören lästige Behördengänge der Vergangenheit an. Schöne neue Welt.
Zeitgleich erscheinen im Handel die passenden Lesegerät zur Identitätskarte, welche vom Staat mit 24 Millionen Euro subventioniert werden. Auf die Gefahren der neuen Onlinefunktionen wurde unter anderem in Sendungen wie "Plusminus" und "Bericht aus Brüssel" bereits hingewiesen.
Identitätsklau leicht gemacht, sagt der Chaos Computer Club. Alles kein Problem sagt Innenminister de Maizière. Irgendwo hat er ja auch recht, schließlich sind die neuen Onlinefunktionen ja rein freiwillig, also quasi auf eigene Gefahr. Ist das also schon Alles? Der ganze Trubel wegen vermeidbarer Risiken, die im eigenen Ermessen liegen? Schließlich ist auch Onlinebanking nicht unbedingt sicherer, aber mittlerweile etabliert und eben in gleicher Weise freiwillig.
Nein, der wahre Aufreger - zumindest aus meiner Sicht - ist der integrierte RFID-Chip. Er macht es möglich Personendaten auszulesen und zwar aus sicherer Entfernung, per Funk, also direkt aus der Hosentasche des ahnungslosen Ausweisträgers. Wer diese Form der Überwachungsmöglichkeit Umgehen will, muss seinen Ausweis künftig im Portemonnaie zusätzlich abschirmen. Wer ab November seinen Ausweis aber nicht immerzu aus einer Aluhülle schälen will, sollte sich darum bemühen jetzt noch einen herkömmlichen Personalausweis zu beantragen. Dieser ist zudem um ein vielfaches günstiger als der digitale und hat eine längere Laufzeit. Also auf zum Abenteuer Behördengang. Ich bin dann mal weg!
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