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Mittwoch, 11. August 2010

Pomade im Haar, mei ist das nicht wunderbar?


Der leichte sprachliche Einschlag in der Headline verrät womöglich schon, wo ich mich im Moment aufhalte. Richtig ist Bayern und ja genau in München. Natürlich wo denn sonst im Freistaat. Dort wo sich die Snobs tummeln und die Bauern aus den umliegenden Ländereien zur Wiesnzeit die Theresienwiese unsicher machen. Hinzu kommen die Scharen von Sauftouristen aus aller Herren Länder, die für einige Tage Oktoberfest keine Kosten und Mühen scheuen und sogar dem Alkoholtod gelassen ins Auge sehen. Acht bis Zehn Maß gehen schon, vor allem wenn man zu Hause in Amiland light Bierwasser schlürft.


Was das traditionelle Festbier mit den todesmutigen Urlaubern anstellt, kann man Jahr für Jahr live am Kotzhang, direkt hinter dem Zelt vom Schottenhammel bewundern. Ein lustiger Anblick ist das und von sich liebenden Menschen bis zu den Halbtoten ist alles mit dabei. Ich möchte mich da nicht ausnehmen, denn auch ein alter Wiesnhase wie ich muss sich gelegentlich mal ein paar Litern Bier entledigen um Platz für neues zu schaffen.

Ist der Magen dann leer und hat man seine Sinne wieder einigermaßen im Griff, gesellt man sich zurück ins prall gefüllte Zelt, wo die restliche Meute einen schunkelnd und zuprostend empfängt. Hinsetzen braucht man sich dann nicht mehr. Die Bänke sind vollgesifft weil die Feierwütigen seit Stunden zu „Oans, Zwoa, Gsuffa“ auf den Bänken und Tischen rumstapfen. Manch einer hat bei dieser Gelegenheit schon die Süße vom Nachbartisch klar gemacht. Andere sind vom Tisch gefallen.

Doch bevor sich T. mit einem astreinen rechten Winkel im Unterarm ins Sani-Zelt begibt und einen der (wirklich!) kompetenten Ärzte aufsucht, ruft er seinen Freunden doch tatsächlich zu: „Mir saufe gleich weiter“. Selbstverständlich, was denn sonst. Es ist Wiesnzeit und weder Sturz noch Fraktur können einem in diesen Tagen den Spaß verderben. Nicht einmal der bayerische Landadel, der sich alljährlich zum Meet & Greet auf der Theresienwiese einfindet. Frau trägt High-Heels, ein getuntes Dirndl bei dem durchaus Gefahr besteht die Bälle zu verlieren und das so kurz ist, dass man als Beobachter vor lauter Beinen die Kontrolle über den körpereigenen Blutfluss verliert. Je heißer die Wadln, desto schmieriger deren Begleiter. So ist die Regel. Lederhosen, Karohemd, All-Stars, alles top. Aber bitte Dudes, lasst beim nächsten mal die Nick-Carter-Friese sein und nehmt die Schablone vom Spiegel. Danke und Prost!

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